In den letzten Jahren gab es so viele Projekte, mit denen man überprüft, wie gut die Kinder sprechen und ob sie auch richtig die deutsche Sprache lernen, dass man den Überblick verlieren kann. Zumal sich inzwischen auch Stiftungen und Unternehmen in das Thema eingebracht haben. In NRW zum Beispiel gab es bis vor kurzem mit „Delfin 4“ einen verpflichtenden Sprachtest für alle vierjährigen Kinder, inzwischen gibt es das Projekt „BaSiK“, mit dem die Kinder getestet werden. Statt spezieller Sprachkurse findet nun die „alltagsintegrierte Sprachförderung“ Anwendung. Ich versuche noch immer einen Durchblick zu gewinnen, aber selbst auf den Internetseiten der Kultusministerien sind die Informationen nicht immer eindeutig. In jedem Fall können Sie davon ausgehen, dass alle Fachkräfte in der Kita das Thema im Blick haben und natürlich können Sie auch zu Hause einiges tun, damit Ihr Kind ein gewitzter Sprachjongleur wird.
Miteinander sprechen
Sprachförderung ist so banal, dass ich es kaum zu schreiben wage – sie erfolgt, indem Sie mit Ihrem Kind sprechen. Erzählen Sie und lassen Sie erzählen, verwenden Sie ruhig auch schwere Wörter oder Fremdwörter. Ihr Kind fragt schon nach, wenn es was nicht versteht. Stellen Sie Ihrem Kind Fragen und beteiligen Sie es an Gesprächen mit erwachsenen Gesprächspartnern. Schon dadurch eignet es sich Sprechstrategien an und erfährt, worauf es achten muss.
Richtige Sätze sprechen
Die Überschrift klingt jetzt etwas hart, ich weiß, aber ich erlebe nun mal täglich Kinder und Eltern, die nicht in ganzen oder richtigen Sätzen sprechen. In unserer schnelllebigen Zeit beschränken wir uns oft auf Einwortsätze und wundern uns dann, wenn auch Kinder nur sehr verkürzt sprechen. Kinder lernen die grammatischen Besonderheiten durch Zuhören.
Je mehr Sie also mit Ihrem Kind sprechen und ihm vorlesen, umso häufiger hört es richtige Endungen, die Reihenfolge der Wörter im Satz etc. Dabei ist es aber wichtig, dass Ihr Kind Sprache „live“ erlebt, dass es beobachten kann, wie Sie den Mund beim Sprechen bewegen, welche Wörter sie betonen, wie Sie die Wörter betonen.
Sprache lernen in Dialekt-Gebieten
Wenn Sie in einer Region leben, in der Dialekt gesprochen oder mit der Grammatik locker umgegangen wird, sollten Sie Ihrem Kind viel vorlesen. Bilder- und Kinderbücher werden in der Regel in korrektem Deutsch geschrieben, sodass Ihr Kind hier wichtige Anhaltspunkte bekommt. Ich weiß, wovon ich spreche – im Münsterland wird aus dem „er“ am Ende eines Wortes immer ein „a“, was sich in vielen Aufsätzen widerspiegelt, wo dann die „Butta in den Eima“ kommt 🙂
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Unser Blog jetzt-schulkind wird geschrieben von Frau Dr. Birgit Ebbert. Alle Beiträge © Dr. Birgit Ebbert.