Natur tut gut. Sich am Meer den Wind um die Ohren wehen lassen oder inmitten von Waldeinsamkeit dem Kuckuck lauschen. Natur verbinden wir immer mit Wohlsein und einer Art Auszeit von den Alltagssorgen. Warum nutzen wir diese Quelle nicht öfter, um Abstand zu finden und Energie zu tanken? In Dankbarkeit das Wunder Natur spüren, füllt dein Herz mit Freude und Gelassenheit.
Die Natur füllt dein Herz mit Demut und Dankbarkeit und stärkt dein inneres Gleichgewicht.
Dankbarkeit in der Natur üben
Die Urlaubszeit steht vor der Tür und uns zieht es in die Natur hinaus. Ferien am Meer oder in den Bergen sind etwas Wunderschönes. Anschließend schwärmen wir dann, wie weiß der Strand, wie klar das Meer, wie friedlich die Bergwelt oder wie grün die Wälder waren. In dieser eng bemessenen Zeit des Jahres – zwei oder drei Wochen – stürzen wir uns mit allen Sinnen in die Natur und kraulen uns gesund. Mensch und Natur im Hier und Jetzt und plötzlich ticken unsere inneren Uhren langsamer. Wir lassen uns von der Natur berühren, lassen unseren großen Zeh in dem klaren Gebirgsbach kreisen und spüren – uns selbst. Warum schaffen wir das so selten im Alltag? Meer oder Gebirge sind nicht gerade vor der Haustür, aber Parks und andere Grünflächen gibt es genug. Nimmst du täglich achtsam und in Dankbarkeit die Natur wahr, verändert sich etwas in dir. Du kommst dir selbst näher und gewinnst mehr und mehr an Gelassenheit. Trainiere täglich ein wenig Dankbarkeit für die Natur, indem du diese in ihrer Fülle und Perfektion bewusst wahrnimmst. Die Natur ist einfach. Und so, wie sie ist, ist sie perfekt.
Mensch und Natur schwingen sich ein
Der Soziobiologe Edward O. Wilson beschreibt in seinem Buch „Biophilia“, wie unsere Affinität zur Natur evolutionsbedingt begründet sei. Unser Geist und unsere Psyche, damit verwoben unsere Emotionen, hätten sich aus einer biologischen Welt und nicht aus einer künstlichen entwickelt. Als Jäger und Sammler haben sich unsere Gehirnmodule an den Elementen einer lebendigen Welt mit Tieren und Pflanzen ausgerichtet. Und entsprechend haben sich auch Verhaltensmuster eingeprägt, basierend auf der Reaktion unserer Sinne auf natürliche Reize: Lichtreize, Naturtöne, zyklisches Zeitempfinden, natürliche Formen, Farben und Bewegungen. Diese Muster wirken noch immer tief in uns, so dass wir uns in der Natur wieder mit etwas Ursprünglichem verbinden, sozusagen wieder bei uns selbst ankommen. Daher finden wir in der Natur Entspannung. Mensch und Natur im Einklang bedeutet, wieder zurück zu einem natürlichen Gleichgewicht, zur inneren Balance finden.
„Einen Lehrer gibt es, der ist vortrefflich, wenn wir ihn verstehen; es ist die Natur.“
Heinrich von Kleist, aus: Briefe / an Wilhelmine von Zenge, 16.-18. November 1800
Natur lehrt uns Demut und Dankbarkeit
Beim „Waldbaden“, einer japanischen Tradition, taucht man mit allen Sinnen in den Wald ein, versinkt geradezu in der Waldatmosphäre. Man atmet den Wald sozusagen ein, hört ihn, achtet auf all seine leisen und lauten Geräusche, und ertastet ihn, seine Bäume, Sträucher, Blüten und Gräser. Dieses bewusste „Sich einlassen“ verbindet dich mit dem Rhythmus und der Atmosphäre der Natur. So erlebst du einen Moment der Ganzheitlichkeit und Sorglosigkeit. Diese Momente stimmen demütig. Daher spüre nach einer Waldbegehung in Dankbarkeit der Wirkung nach, die diese achtsame Begegnung von Mensch und Natur bei dir hinterlassen hat.
Das Spiel zwischen Licht und Schatten, die verschiedensten Geräusche, der Moment und die Möglichkeit in sich selbst hineinzuhorchen, all das fördert die Gesundheit und der Wald sollte viel mehr als eine Insel gesehen werden, auf die man sich öfter begeben sollte.
www.epochtimes.de
In Japans Universitäten gibt es bereits seit 2012 den Forschungszweig „Waldmedizin“. Mensch und Natur „kommunizieren“ miteinander. So beeinflusst der Wald unser Immunsystem positiv. Das Einatmen der durch die Pflanzen abgesonderten ätherischen Öle, zum Beispiel der Duft von Harzen, Moos, Blüten, Gräsern und Erde, stärkt unsere körpereigene Immunabwehr. Gerüche beeinflussen nachweislich unsere Stimmungen und wirken auf unser Unterbewusstsein. Und auch die in der Waldluft enthaltenen Terpene (Pflanzenmoleküle) sollen den Körper dabei unterstützten, Abwehrkräfte gegen Krankheiten zu mobilisieren.
„Die Natur allein ist die wahre Priesterin der Freude; nur sie versteht es, ein hochzeitliches Band zu knüpfen. Nicht durch eitle Worte oder Segen, sondern durch frische Blüten und lebendige Früchte aus der Fülle ihrer Kraft.“
Friedrich Schlegel, aus: „Lucinde“, Roman, 1799
Ein Aufenthalt im Wald baut Stresshormone ab, mindert Angstzustände, hilft gegen Depressionen und steigert die Vitalität. Achte selbst einmal auf deinen Gemütszustand, sobald du dich auf einen Spaziergang durch die Natur begibst. Natürlich solltest du dabei nicht in Gedanken das nächste Meeting oder das Abendessen planen. Mir hilft es, mit dem Fokus der Dankbarkeit in die Natur zu gehen. Sofort sehe ich meine Umgebung achtsamer, nehme sie bewusster wahr und entdecke viel Schönes auch dann, wenn es draußen regnet und trübe ist. Ich gestehe, ich bin nicht der Typ, der Bäume umarmt, auch wenn das seit längerem im Trend ist. Doch manchmal stehe ich da und staune über die in den Himmel ragenden Bäume, über ihre Beständigkeit und Kraft. Manchmal setze ich mich mit dem Rücken an einen Baumstamm und schaue durch seine Krone hindurch zum Himmel, beobachte das Lichtspiel der Sonne in seinen Ästen und Blättern. Das sind Momente, die mein Innerstes berühren. Vollkommene Momente. Momente, die mein Herz mit Dankbarkeit füllen.
„Alles Selbstdenken kommt mir wie Sünde vor, wenn ich in der Natur bin; könnt man ihr nicht lieber zuhören?“
Bettina von Arnim, aus: „Die Günderode“
Mensch und Natur – Seelenverwandte
Nicht umsonst haben viele Dichter der Romantik Verse und Texte über die Natur geschrieben. Die Natur ist ein Ort des „Auf-sich-selbst-Besinnen“. Bei dem Begriff der „Waldeinsamkeit“ geht es um eine Begegnung mit sich selbst in der ruhenden Kraft der Natur. Stress und Sorgen relativieren sich und wir erfahren einen Raum der liebevollen Annahme, des Seins. Nicht umsonst spricht man vom Wald auch als „Seelenort“. Aber wir müssen es zulassen. Neulich las ich über den Briten Gavin Pretor-Pinney, ein überzeugter „Wolkengucker“, der auch andere Menschen dazu animieren möchte, öfter den Müßiggang zu pflegen und in die Wolken zu schauen. Beim Betrachten des natürlichen Wandels der Himmelsformationen vergisst er die täglichen Sorgen. Seine Fantasie wird beflügelt und seine innere Balance gestärkt. Für ihn ist das Betrachten der Wolken eine Art Meditation:
„Wolken sind die Poesie der Natur, sie beflügeln unsere Fantasie, der Anblick dieser Zuckerwattehaufen tut der Seele gut, ihre Schönheit entspannt. Wolkengucken ist ein herrlich zweckfreier, lebensbejahender Zeitvertreib, sie laden ein zum Innehalten, zur täglichen Meditation.“
Werde-Magazin
Ich bin mir sicher, dass Menschen wie der Wolkengucker Gavin Pretor-Pinney für ihr Leben viel Dankbarkeit empfinden. Das Erleben der Natur als Teil von ihr ist etwas, für das wir jeden Tag dankbar sein können. Und je mehr Dankbarkeit du fühlst, desto freundlicher und heller wird dein Blick auf deinen Alltag.
Nun aber genug geschrieben, nichts wie raus in die Natur!
- Täglich mindestens 20 Minuten verbringe ich in der Natur.
- Im Park oder auf der Wiese spiele ich mit meiner sinnlichen Wahrnehmung: Welche Düfte nehme ich wahr, welche Geräusche und spüre ich den Wind auf der Haut?
- Ich setze mich auf eine Bank im Park und schaue auf die Bäume. Dabei atme ich bewusst ein und aus und nehme einfach nur wahr, wie die Atmosphäre auf meinen Geist und Körper wirkt. Und ich spüre der Dankbarkeit dafür nach.
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