Das Fest der Liebe rückt näher, doch wie sieht es mit der Liebe für dich selbst aus? Fehlt es dir an Selbstliebe, fällt es schwer, sämtlichen Herausforderungen des Lebens mit einer positiven Haltung zu begegnen. Um für andere da zu sein, musst du auch für dich da sein können. Das hört sich mehr als plausibel an, doch Hand aufs Herz: Sorgst du gut für dich? Fehlt es dir an Selbstfürsorge, fehlt es dir an Kraft und Vertrauen.
Je achtsamer du in Bezug auf deine Ernährung, deinen Schlaf, Ruhephasen und körperliche Bewegung wirst, desto besser kannst du für dein Wohl sorgen.
Selbstverantwortung nach Hildegard von Bingen
Hildegard von Bingen sagte über sich selbst, dass Gott ihr die Gabe der seherischen Fähigkeit verliehen hätte. Die Gabe der inneren Schau. Du hast ebenfalls die Gabe der „inneren Schau“: in dich hineinhorchen, spüren, was deine Seele braucht, was deinem Körper fehlt und wie es um deine Geisteshaltung steht. Körper, Seele und Geist sind das Dreigespann, um das du dich gut kümmern musst. Diese Verantwortung trägst du ganz allein. Und dazu sind laut Hildegard von Bingen folgende Aspekte im Alltag zu beachten:
1. Ernährung
Bei Hildegard von Bingen fällt dir dazu sicherlich sofort das Dinkelfasten ein. Doch ihre Ratschläge reichen weit darüber hinaus. (Und wer will schon zu Weihnachten fasten!) Hildegard von Bingen setzte sich intensiv mit dem Thema Ernährung auseinander. Ihr ging es darum, wie welche Lebensmittel wirken. Schau selbst einmal, welche Lebensmittel dir guttun, welche dir Energie schenken und wie dein Körper auf unterschiedliche Kost reagiert. Zu viel Zucker beispielsweise puscht, wobei zu schwere Kost müde und träge macht. Gerade in der Weihnachtszeit ist das zu beachten. Bei der Ernährung geht es allgemein erst einmal um eine Bewusstwerdung für die Nahrung, mit der du dich nährst.
„Dinkel ist das beste Getreide, fettig und kraftvoll und leichter verträglich als alle anderen Körner. Es verschafft dem, der es isst ein rechtes Fleisch und bereitet ihm gutes Blut. Die Seele des Menschen macht er froh und voll Heiterkeit. Und wie immer zubereitet man ihn isst, sei es als Brot, sei es als andere Speise, ist er gut und lieblich und süß.“
Hildegard von Bingen
Übrigens besitzt Dinkel eine besonders verträgliche Verteilung von Nährstoffen. Also vielleicht doch mal ausprobieren und auf Dinkel umstellen? Es gibt bestimmt auch leckere Weihnachtskeks-Rezepte auf Dinkelbasis.
2. Schlaf
Dein Körper braucht ausreichend Schlaf. Bei schlechtem Schlaf bleibt der Blutdruck nachts zu hoch, ebenso die Herzfrequenz. Auf Dauer ist das für die Gefäße schädlich. Im Schlaf ist das Immunsystem besonders aktiv im Kampf gegen Bakterien und Viren, daher auch die Redewendung „sich gesund schlafen“.
Hildegard von Bingen ging es nun darum, dass zu wenig Schlaf dich nicht nur körperlich, sondern auch geistig und psychisch anfälliger macht. Das heißt jetzt nicht, dass du wie eine kleine Haselmaus bis in den Frühling hinein im Winterschlaf abtauchen musst, selbst wenn das vielleicht verlockend klingt. Doch gönne dir in der besinnlichen Weihnachtszeit ausreichend Ruhephasen und achte auf einen gesunden Schlaf, indem du einfache Dinge befolgst, wie zum Beispiel am Abend nicht mehr zu schwere Kost, ausreichend frische Luft und Bewegung und vielleicht ein beruhigender Tee (Lavendel, Melisse, Kamille, Baldrianwurzel oder Passionsblume) vor dem Schlafengehen.
3. Bewegung
„Die Seele freut sich, mit dem Leib zu wirken“
Hildegard von Bingen
Neulich habe ich über die Komfortzone gelesen, in die ich mich besonders im Winter gerne zurückziehe. Füße aufs Sofa statt in die Joggingschuhe. In dem Artikel wurde der Begriff aufgebröselt in „Komm-vor-Zone“. Spüre ich also achtsam in mich hinein, warum ich mich lieber aufs Sofa flüchte und nicht auf die Joggingstrecke begebe, kommt der wahre Grund hervor: Entweder fühle ich mich wirklich erschöpft und brauche körperliche Ruhe, damit es auch meiner Seele wieder gut geht und ich Kraft tanken kann. Oder aber es ist der innere Schweinehund, der schlichtweg faul ist. Dabei weiß ich es im Grunde besser, dass sein Rat mich nicht zufriedener macht und mir ein wenig Bewegung seelisch guttun würde.
Spüre also auch du achtsam in dich hinein, wonach dir ist, dein Körper und deine Seele wissen das ganz genau. Und lass dich nicht von deinem inneren Schweinehund dabei in die Irre führen. Bewegung ist eine wichtige Komponente, wenn es um das Wohl deiner Seele geht. Je bewusster du in dich hineinspürst, desto klarer fühlst du auch, wieviel und welche Art von Bewegung du brauchst.
4. Ruhe
Ruhe und Entspannung findest du primär in dir selbst – wenn du es dir erlaubst. Hektik und Stress machen krank, das ist bekannt. Hildegard von Bingen hat hier den Begriff der Subtilität benutzt. Damit meinte sie die Fähigkeit, zu spüren. Und sie wies immer auf das rechte Maß hin. Also gönne dir zum Beispiel nach einem anstrengenden Tag erst einmal ein wenig Ruhe, bevor du wieder loslegst. Gerade in der Weihnachtszeit vergessen wir wegen der vielen Dinge, die noch zu erledigen sind, dass diese Zeit auch die Zeit des „Zur Ruhe Kommens“ ist, eine Zeit der inneren Einkehr und der Besinnlichkeit. Daher reduziere auch deinen medialen Konsum, denn er stresst dein Gehirn und führt nicht zur Erholung. Ganz anders dagegen das Lesen eines Buchs oder Musik hören. Gönne dir Momente des „Seins“ ohne permanente Erreichbarkeit.
„Die Seele liebt in allen Dingen das diskrete Maß. Deshalb soll sich der Mensch in allen Dingen selbst das rechte Maß auferlegen.“
Hildegard von Bingen
- Trotz Weihnachtsstress gönne ich mir Ruhephasen und achte bewusst auf weniger medialen Konsum.
- Ich versuche, achtsamer in mich hineinzuspüren, um meiner Seele zu lauschen.
- Ich esse achtsamer und bewusster, lasse mir mehr Zeit dabei und verbiete es mir, nebenbei beispielsweise am Handy zu spielen.
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