Achtsamkeits-Impuls: Der Weg zur Erkenntnis

Unentwegt ist dein Verstand auf der Suche nach Nahrung für dein Ego. Indem er vergleicht, urteilt und wertet, nährt dein Verstand deine Identität und auch dein Selbstgefühl. Auf diese Art und Weise hält er dein Ego am Leben. Das erschafft sich ständig neu aus deinen Ängsten, deinen Erfahrungen, deinen Wünschen und Sehnsüchten. Des­ wegen ist dein Ego (dein Ich­Gefühl) auch situativ und vergänglich. Deine Gedanken formen ein Bild von der Person, die du angeblich bist. Sie versorgen dich mit entsprechenden Gefühlen, aus denen sich dein Ego bildet.

Dabei bist du weit mehr als deine Gedanken. Du hast die Möglichkeit zu erkennen, dass du deinem Denken nicht folgen musst. Angenommen du bist traurig. Sicherlich spürst du diese Traurigkeit und leidest darunter. Jedoch hast du die Möglichkeit zu unterscheiden, denn die Traurigkeit ist eine momentane Gemütsverfassung. Sei es nun Traurigkeit, Ärger, Wut, Angst oder Langeweile. Gemütsverfassungen kommen und gehen wie Wellenmuster auf einem See.

Du bist weit mehr als deine Gedanken. Verbinde dich so oft es geht mit der Stille in dir. Spüre in deinen Körper hinein und achte bewusst auf die Energie in deinen Gliedmaßen. Das Leben pulsiert in deinem Körper, auch wenn dein Geist in Melancholie versinkt. In dem Moment, wo du die Lebendigkeit in deinem Körper spürst, wird es dir leichter fallen zu verstehen, dass deine derzeitige Gemütsverfassung etwas ist, was nur zu Besuch bei dir ist, womit du dich aber nicht identifizieren musst.
 

„Lebe heute,
vergiss die Sorgen
der Vergangenheit.“

Epikur von Samos