Wie oft hast du heute schon gelächelt? Die Ausrede, du hättest zu viel Stress und daher wenig Grund zum Lächeln gehabt, die gilt nicht. Es gibt immer Grund zum Lächeln: Das Eichhörnchen, das eilig den Baumstamm hochklettert, die glänzenden Kastanien auf dem Fußweg oder das bunt gefärbte Laub an den Bäumen. Willst du Stress abbauen, sorge selbst dafür, möglichst oft zu lächeln.
Ein Lächeln hilft uns dabei, den Stress im Nu zu entzerren und unsere Sicht auf die Dinge ein wenig mehr ins Positive zu rücken.
Stress abbauen mit einem Smiley
Harvey Ball, ein Werbegrafiker aus Massachusetts, erfand 1963 den „Smiley“. Angeblich sollte er damals einen motivierenden Ansteckbutton für die Mitarbeiter einer Versicherungsgesellschaft entwerfen. So entstand dieses freundlich grinsende Mondgesicht, das mittlerweile weltweit das Lächel-Symbol schlechthin ist. Wie oft tippst du beispielsweise in dein Handy eine Nachricht: „Alles gut“, „Kein Stress“ und dahinter setzt du den lächelnden Smiley. Eine Freundin von mir hat den gelben Smiley als Profilbild bei WhatsApp und jedes Mal, wenn ich ihn sehe, lächle ich.
Stress abbauen mithilfe eines Lächelns scheint also sehr naheliegend zu sein. Und doch nutzen wir diese „Methode“ viel zu wenig. Gerade dann, wenn du dich gehetzt fühlst, lächle jemanden an. In der Regel wird dir zurückgelächelt. Spüre achtsam, was dieses Lächeln bei dir bewirkt: dein eigenes Lächeln und das des anderen. Und du kannst auch in stressigen Phasen kurz innehalten und dir selbst ein Lächeln schenken. Dabei innerlich den ganzen Stress ein wenig belächeln oder dir aufmunternd sagen: „Und nun eins nach dem anderen.“ Ein Lächeln verändert sofort deine Haltung und entzerrt die Anspannung. Daher nutze ein Lächeln so oft es geht.
Stress abbauen beginnt mit einem Lächeln, denn ein Lächeln beschenkt dich mit einer mitfühlenden und aufmunternden Atempause.
Stress abbauen entspricht dem Zeitgeist
Achtet einmal darauf, wer nicht alles in eurem Umfeld klagt, er hätte zu viel Stress. Jeder scheint damit beschäftigt zu sein, unbedingt Stress abbauen zu müssen. Das ist vernünftig und gesund. Doch sollten wir uns damit nicht selbst unter Stress setzen. Ein Leben im Gleichgewicht ist wichtig, doch Achtung, für jeden sieht dieses Gleichgewicht anders aus: Mein Mann liebt es zum Beispiel, wenn es bei ihm im Job hoch her geht. Das motiviert ihn und treibt ihn an. Ich dagegen werde in solchen Phasen schnell nervös und fühle mich überfordert.
Innere Balance schön und gut, doch scheinbar hat jeder unterschiedliche Waagschalen. Vielleicht sollten wir erst einmal mit einem Lächeln etwas Abstand schaffen, denn genau das passiert in dem Moment, wo wir uns selbst ein Lächeln schenken. Und dann achtsam in uns hineinspüren, ob der angebliche Stress tatsächlich Stress ist oder etwas, was wir uns selbst kreieren, weil wir das Leben mal wieder zu eng sehen und zu ernst nehmen.
Stress abbauen bedeutet nämlich auch, für eine gewisse Leichtigkeit zu sorgen, um wieder klar erkennen zu können. Und dabei hilft ein Lächeln.
Interessant übrigens: Kinder lachen bis zu 300-mal am Tag, Erwachsene oft nur 15 Mal. Offenbar verlernen wir im Laufe des Lebens zu lächeln.
Stress abbauen darf keine Kampfansage sein
Mal ehrlich, kennst du das nicht auch: Nach einer Reihe ruhiger Tage, in denen du deine Batterien aufgeladen hast, verspürst du geradezu einen Drang, dich wieder ins Getümmel zu stürzen und dich Herausforderungen zu stellen. Und trotz eines hektischen Tages, der stressig bis obenhin war, verbringst du bester Laune und ganz mit dir im Reinen einen netten Abend unter Freunden. Ich denke, sobald wir die Unruhe und Aufregung verbunden mit den Herausforderungen des Lebens als etwas Natürliches annehmen, beginnen wir Stress abzubauen, weil wir Stress anders bewerten.
Entscheidend ist unsere Haltung. Positiver Stress motiviert und schenkt Energie. Daher ist es wichtig, achtsam zu spüren, wann die Waagschale kippt. Wer häufig lächelt, stellt sich den Anforderungen des Tages mit einer ganz anderen, nämlich positiveren Haltung. Vielleicht denkst du dir jetzt, dass dein Alltag oft wenig Platz für ein Lächeln lässt. Doch nimmst du dir beispielsweise täglich vor, bewusst auf dein Lächeln zu achten, wirst du sehen, dass sich etwas verändert.
Stress abbauen mithilfe kleiner Haltungskorrekturen
Vielleicht denkst du dir jetzt, so ein Haltungswechsel ist alles andere als einfach. Doch ein Lächeln ist tatsächlich ein minimaler Aufwand mit großer Wirkung. Du musst es nur wollen. Probiere beispielsweise einmal aus, jeglicher Situation im Laufe des Tages mit einem Lächeln zu begegnen. Auch dann zum Beispiel, wenn dir jemand doof kommt. Gerade solche Situationen stressen uns. Lächelst du, veränderst du die Begegnung und vermeidest damit in den meisten Fällen unnötigen Stress.
„Es ist hilfreich, eine gelassenere Weltsicht einzunehmen und die Dinge im richtigen Licht zu betrachten. „Always look on the bright side of life“, wie die Monty Python`s sagen. Wenn wir einen philosophischen Sinn für Humor entwickeln, werden wir alles nicht allzu ernst nehmen und besser in der Lage sein, mit den Widrigkeiten des Lebens umzugehen.“
Willibald Ruch, Professor für Psychologie, aus: „Glück – The World Book of Happiness“
Lachen wir, schüttet unser Körper Endorphine, sogenannte Glückshormone aus. Und die sorgen dafür, dass sich unser Stresspegel senkt. Nicht umsonst beschäftigen sich Forscher seit Jahrzehnten mit dem Lachen. Medizinisch gesehen stärkt Lachen nämlich das Immunsystem und fördert die Durchblutung. Ein Lächeln – das kleine Lachen – schafft es bereits, dass wir sofort Abstand zu der jeweiligen Situation gewinnen. Und mit etwas Abstand sehen die Dinge meist wesentlich weniger dramatisch aus.
Vor allem bauen wir so Stress ab, da wir beim Lächeln automatisch ins Fühlen kommen. Stress baut sich schnell im Kopf, sprich in unseren Gedanken auf. Mit einem Lächeln kehren wir quasi aus dem Kopf wieder ins Gefühl zurück und spüren uns. Wir gönnen uns sozusagen eine Spannung lösende Verschnaufpause. Lächle dir genau jetzt einmal bewusst zu und spüre hinein, wie sich das anfühlt. Kannst du diese Veränderung wahrnehmen?
Stress baut sich durch unsere Gedanken im Kopf auf. Ein Lächeln führt uns zurück ins Spüren, sprich in unseren Körper, und so baut sich Stress ab.
Wer Stress abbauen will, sollte an seinem Humor arbeiten
Meist ist es ja auch so, dass an Tagen, die einen ohnehin schon stressen, auch noch Missgeschicke passieren. Ich hatte es neulich eilig und mir fiel eine Parfümflasche im Badezimmer auf den Fußboden und zerbrach in Tausend Glassplitter. Gleichzeitig klingelte der Paketbote. Also empfing ich ihn mit einem Parfüm-getränkten Wischmopp und sah ihm deutlich an, dass er von meinem Duft überwältigt war. Im Grunde gibt es viele Situationen im Alltag, die eigentlich recht komisch sind. Manchmal können wir erst im Nachhinein darüber lachen. Aber je öfter wir das tun, desto leichter wird es uns fallen, nach und nach auch in der jeweiligen Situation einen Funken Humor zu entwickeln.
Am Psychologischen Institut in Zürich wurde wissenschaftlich untersucht, welche menschlichen Eigenschaften sozial erwünscht seien. Dabei umfassten die Listen in etwa 500 verschiedene Möglichkeiten. Humor gelangte bei den meisten Probanden auf den Spitzenplatz. Wenn Humor uns so wichtig ist, dann ist es doch naheliegend, ihn zu nutzen, um Stress abzubauen.
Stress macht uns schwer und starr. Im Lächeln dagegen fühlen wir Leichtigkeit und Lebendigkeit. Stress zurrt sich manchmal wie ein enger Gürtel um unsere Brust, wobei bei einem herzhaften Lachen unser Bauch sogar lustig hüpfen kann. Ein Lächeln macht uns spielerisch und beschwingt. Es schützt uns vor negativen Affekten. Und wer hat sich nicht schon in Situationen der Angst durch ein Lächeln selbst Mut zugesprochen.
- Bevor ich in die allgemeine Klage über zu viel Stress mit einstimme, lächle ich mir selbst zu, atme tief durch und spüre in den Moment hinein. Immer eins nach dem anderen.
- Ich gehe einen Tag bewusst auf die Suche: Es gibt so viel Schönes um mich herum, das ich mit einem Lächeln bewusst wertschätzen möchte.
- Ich nehme mir bewusst vor, zukünftig jeglicher Situation mit einem Lächeln zu begegnen. Mal sehen, wie das so klappt.
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