Achtsamkeits-Impuls: Hab keine Angst vor deiner Angst

Rechne immer mit dem Schlimmsten. Das ist so ein typischer Satz, von Generation zu Generation weitergegeben. Sinn macht er keinen, außer die Angst vor der Zukunft zu verstärken. Beginnt deine Fantasie angstvolle Zukunftsvisionen zu zeichnen und verlierst du dich in Schwarzmalerei, vergeudest du wertvolle Energie. Ab einem gewissen Alter rückt beispielsweise unweigerlich der Tod näher, weil eines der Elternteile stirbt. Die Endlichkeit wird greifbar und das macht Angst.

Angst vor der eigenen Vergänglichkeit und auch Sorge um den Elternteil, der noch lebt. Alles scheint zu bröckeln. Verurteile dich nicht als schwach und weinerlich, sondern umarme deine Ängste liebevoll. Denn wenn du deine Ängste verdrängst, nährst du sie nur. Habe keine Angst vor ihnen, sondern akzeptiere sie: „Ich habe Angst und das ist okay.“ Indem du deine Angst betrachtest und dich damit beschäftigst, was genau dir Angst macht, bekommst du Abstand und realisierst, was genau sich hinter diesen Gefühlen verbirgt.

Angst zu haben ist komplett normal besonders dann, wenn der Tod plötzlich näher rückt. Wiege dich selbst liebevoll in den Armen und spüre deine Kraft, die in dir steckt, und die Geborgenheit, die du dir selbst geben kannst. Lokalisiere wo sich die Angst in deinem Körper festgesetzt hat. Atme gezielt dort hinein und lasse sie gedanklich los. Spüre den Boden unter deinen Füßen und erde dich. Du bist sicher in dem jeweiligen Moment. Was kommt, wird kommen, was war, ist gewesen. Das Jetzt ist das, was zählt.

„Angst ist der subtile
und allgegenwärtige
Zerstörer unseres Glücks.
Sie beruht auf Gedanken
an Vergangenheit und Zukunft.
In der Gegenwart kann sie
nicht existieren.“

Jan Chozen Bays