Achtsamkeits-Impuls: Die Schönheit der Umwege

Täglich gehst du den gleichen Weg von A nach B. Und plötzlich bist du wegen einer Baustelle gezwungen, einen Umweg zu nehmen und entdeckst dabei in einer Seitenstraße ein kleines Delikatessengeschäft, bei dem du herrliche Köstlichkeiten einkaufst. Und statt die Schullektüre für dein Kind im Internet zu bestellen, gehst du in eine Buchhandlung, verbringst dort eine Stunde vertieft in Lektüre und verlässt das Geschäft am Ende gleich mit drei Büchern unterm Arm.

Viele Schätze des Alltags bleiben unentdeckt, weil es nur darum geht, möglichst zielstrebig und effizient zu handeln. Gönne dir ein wenig Schlendrian. Auf Umwegen und Abwegen machst du Entdeckungen, mit denen du nicht gerechnet hast. Und plötzlich zeigt sich dir das Leben viel lebendiger und farbiger. Gestattest du dir, von deinem geradlinigen Weg abzuweichen, wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit neue Inspirationen bekommen. Und die beflügeln dich wiederum in deinem Alltag.

Daher sorge dafür, dass du deinen Tag nicht zu engmaschig verplanst. Lasse immer genug Lücken, um spontan einen Umweg einzuschlagen. Lass dich ein wenig treiben zwischen deinen festen Terminen und Verpflichtungen. Wer unentwegt in seinem Hamsterrad rennt und rennt kommt nicht schneller ans Ziel als derjenige, der sich eine Pause gönnt und sich für die Chance öffnet, auch andere Wege auszuprobieren. Baue in den kommenden Wochen bewusst Freiräume in deinen Tagesablauf und nehme achtsam wahr, wie diese dein tägliches Erleben verändern.

„Gewöhnlich leben wir mit einem auf das
Minimum reduzierten Teil unseres Wesens,
die meisten unserer Fähigkeiten wachen
gar nicht auf, weil sie sich in dem
Bewusstsein zur Ruhe begeben,
dass die Gewohnheit schon weiß, was
sie zu tun hat, und ihrer nicht bedarf.“

Marcel Proust