Ganz salopp könnte man es so nennen: Shit happens. Dieser Satz bringt es nämlich wunderbar auf den Punkt. Denn erst, wenn wir die Dinge, die wir nicht ändern können, akzeptieren, werden wir sie auch los. Es geht also um die innere Haltung. Folgende Tipps helfen dir dabei, den täglichen Stress abzubauen.
Akzeptanz, Mitgefühl und die Neuausrichtung des Fokus helfen dabei, im Alltag Stress abzubauen.
Gründe, die uns stressen, gibt es zuhauf, zum Beispiel die Konkurrenzsituation im Job, Schulprobleme der Kinder, Streitereien mit dem Partner, zu wenig Freizeit, zu viele Verpflichtungen und zu wenig Zeit für einen selbst. Stress abbauen beziehungsweise ein wenig Luft ablassen und Raum zum Atmen gewinnen, das gelingt mithilfe folgender Ansätze:
1. Stress abbauen durch Akzeptanz
Laut statistischen Schätzungen sollen ein Drittel aller Menschen in Deutschland zeitweise beziehungsweise dauerhaft unter psychischen Störungen wie Depressionen oder Ängsten leiden. Und das, obwohl sie alles versuchen, wieder guter Dinge zu sein. Doch gerade dieses „Gut drauf sein Wollen“ führt dazu, dass sich alles nur verschlimmert. Unser Kopf wendet Denkprinzipien zur Problemlösung an.
Das ist hilfreich, wenn zum Beispiel die Heizung kaputt ist. Dann gibt unser Denken nicht eher Ruhe, bis wir eine Lösung haben. Stecken wir aber in einem psychischen Tief, weil uns alles über den Kopf wächst, so nützt es wenig, wenn unser Denken uns eintrichtert „Nun tu doch endlich etwas dagegen“. So landest du schnell in Selbstvorwürfen und alles wird noch schlimmer.
Besser du akzeptierst deinen gestressten Zustand und lässt die negativen Gefühle zu. Es geht nicht darum, Gefühle zu überwinden, sich gegen sie zu stellen, sondern sie anzunehmen. Gerade das Unterdrücken negativer Gefühle führt dazu, dass wir das Leben und die kleinsten Herausforderungen des Alltags als Stress erleben.
Stress abbauen beginnt mit der liebevollen Akzeptanz deiner inneren Wetterlage.
Fühlen wir uns mit uns selbst im Unreinen, sind traurig oder innerlich genervt, versuchen wir dieses entweder wegzuschieben oder wir grübeln, lehnen uns ab und üben mit uns selbst harsche Kritik. So jedoch verschlimmern wir die Situation nur, sprich unsere schlechten Gefühle werden dadurch nicht weniger, sondern mehr. Wir schaden damit uns selbst und auch anderen, denn entsprechend genervt reagieren wir gegenüber unseren Mitmenschen. Kleinste alltägliche Herausforderungen werden zu einer Bedrohung.
Daher ist es wichtig, die negativen Gefühle in uns zu akzeptieren, sie liebevoll anzunehmen, und zwar komplett wert- und urteilsfrei. Sobald wir uns selbst Mitgefühl schenken, finden wir zu unserer inneren Balance zurück und bauen dadurch inneren und auch äußeren Stress ab.
2. Stress abbauen durch Selbstmitgefühl
Bei einer meiner Freundinnen wurde gerade die To-do-Liste länger und länger und sie hatte das Gefühl, bald kein Land mehr zu sehen. Und was machte sie? Kurzentschlossen setze sie sich ins Auto, fuhr einfach für einen Nachmittag an den Elbstrand, um spazieren zu gehen, im Sand zu sitzen und mit Blick übers Wasser Kaffee und Kuchen zu genießen. Am nächsten Tag war sie wieder voller Energie und arbeite ab, was erledigt werden musste. Als ich sie abends beim Gassigehen mit unseren Hunden traf, sagte sie komplett selbstverständlich: „Ich wusste genau, jetzt geht nichts mehr, also musste ich etwas Schönes für mich tun.“ Chapeau!
Sich selbst so zu behandeln, als würde man einem lieben Freund zur Seite stehen. Warum vergessen wir das nur so oft? Stattdessen behandeln wir unser Innerstes, als würden wir gegen uns selbst kämpfen. Wie ein Sklaventreiber treiben wir uns selbst an. Es gibt ein afrikanisches Sprichwort, das es wunderbar auf den Punkt bringt:
„Wenn es im Inneren keinen Feind gibt, kann uns der Feind im Außen keinen Schaden zufügen.“
Du bist ein Mensch und keine Maschine. Und Menschen brauchen liebevolle Zuwendung und Mitgefühl. Maschinen sind nicht in der Lage, Angst zu spüren, Zweifel, Freude und Herzklopfen. Sei froh darüber, dass du diesen inneren Reichtum in dir trägst. Dieser Reichtum macht jeden Menschen zu etwas ganz Besonderem.
Je freundlicher du deinem Inneren begegnest, desto weniger stressen dich die Herausforderungen des Alltags.
3. Stress abbauen durch Fokussierung auf das, was wirklich zählt
Wie oft lasse ich mich beispielsweise von „falschen“ Zielsetzungen stressen. Vielleicht kennst du das auch, dass du dir Ziele setzt und dich damit selbst unter Druck setzt. Ein gewisses Maß an Stress motiviert uns und hält uns am Laufen, doch Achtung, wenn das Maß zu hoch wird. Beispielsweise durch selbstgesteckte Ziele, die im Grunde nicht so wichtig sind beziehungsweise auch später erledigt werden können. So putzt du zum Beispiel noch am letzten Tag vor dem Urlaub die komplette Wohnung, dabei hast du genug mit dem Packen der Koffer zu tun.
Oder du zwängst die Erledigung der Steuererklärung noch ins ohnehin verplante Wochenende. Ich denke, es könnte helfen, wenn wir uns statt auf diverse Ziele mehr auf unsere Werte fokussieren: Freundschaften, Genuss, Lebensfreude, Hilfsbereitschaft und so vieles mehr. Deswegen beschäftige dich gerade in Stressphasen mit deinen Werten und setze diese in den Fokus. Dadurch ändert sich deine Haltung und du baust automatisch Stress ab.
Wer sich im Alltag achtsam an seinen Werten orientiert, gewinnt an Gelassenheit und minimiert den Stresspegel.
Ledier ist es ja so, dass Stress unsere Wahrnehmung beeinflusst. Und zwar nicht nur die Wahrnehmung der Umwelt, sondern auch die Wahrnehmung des eigenen Selbst. In stressigen Situationen richten wir den Großteil unserer Energie darauf, uns gegen den Stress zu stellen, ihm irgendwie zu entkommen beziehungsweise zu verdrängen.
Die Folge davon ist, dass wir uns zu sehr auf den Stress fokussieren und dadurch das Mitfühlen mit uns selbst und natürlich auch mit anderen geradezu betäubt ist. Stress engt unser Blickfeld ein, so dass wir die Alternativen nicht mehr sehen können. Die Neurowissenschaftlerin Debra Niehoff formuliert das sogar noch drastischer. Sie spricht von einem stressbedingten Tunnelblick, der dazu führt, dass wir unsere Wahlmöglichkeiten nicht mehr sehen und in knappen Worten zusammengefasst, sagt sie, dass Stress somit einfach dumm machen würde.
Lässt du es zu, dass dein Fokus auf dem Stress haften bleibt, raubst du dir die Sicht auf die diversen Wahlmöglichkeiten, die die Situation entstressen würden.
Akzeptieren, sich selbst Mitgefühl schenken und den Fokus neu ausrichten. Drei Aspekte, die wirkungsvoll Stress abbauen beziehungsweise vermeiden. Sicherlich ist es nicht immer leicht, sich an diesen drei Eckpfeilern zu orientieren, doch bereits einer dieser Aspekte, achtsam praktiziert, verändern etwas. Ich werde es ausprobieren.
- Fühle ich mich gestresst, halte ich inne, spüre achtsam in mich hinein, meinen Körper, meinen Atem, um erst dann zu schauen, was jetzt wirklich wichtig ist.
- Was sind eigentlich meine Werte im Leben? Ich schreibe eine Liste und lese mir diese täglich durch.
- Schlechte Gefühle nehme ich liebevoll an, statt sie zu unterdrücken. Ich frage mich in solchen Situationen bewusst, was ich mir jetzt Gutes tun kann.
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