5 Impulse, warum ein Buch etwas mit Achtsamkeit zu tun hat

Ein Buch kann trösten, Heiterkeit in unsere Herzen zaubern, Einsamkeit verscheuchen und viele Denkanstöße liefern. Vor allem jedoch bietet uns ein Buch Geleit auf dem Weg zu unserer Inneren Mitte. Es gibt immer Tausend Gründe, warum man keine Zeit zum Lesen findet: Lässt du dich jedoch erst einmal drauf ein, entdeckst du mit einem Buch weit mehr als nur gedruckte Worte.

5 Impulse für ein „Bei dir selbst Sein“ mithilfe eines Buchs

Gerade jetzt im tristen November solltest du dir Lesezeit gönnen. Was gibt es Entspannenderes, als mit einem heißen Tee und eingekuschelt in eine Wolldecke auf dem Sofa zu liegen und zu lesen? Bücher bringen uns dazu, dass wir uns am Ende verstohlen die Augen wischen, dass unser Zwerchfell trotz geruhsamer Sofalage am Hüpfen ist und dass wir die Nacht zum Tage machen. Und tatsächlich existieret sogar eine „Deutsche Gesellschaft für Poesie- und Bibliotherapie“. Offensichtlich gibt es also gute Gründe für ein Buch, wenn es darum geht, bei sich selbst zu sein. Hier ein paar Impulse, die dich zum Lesen anregen sollen, denn liest du achtsam, wirst du schnell feststellen, wie gut diese Auszeit aus dem täglichen Trubel tut :

1. Impuls: Bücher sind Seelsorger

„Ein Stück Papier und ein Kugelschreiber können Wunder bewirken: Schmerzen heilen, Träume in Erfüllung gehen lassen, verlorene Hoffnung wiederbringen. Im Wort liegt Kraft.“

Paulo Coelho: Vom Schreiben / Gesellschaft für Poesie- und Bibliotherapie

Solltest du Tagebuch, ein Dankbarkeitsbuch oder eine andere Art von Journal schreiben, weißt du längst um die Macht der Worte. Doch nicht nur selbst schreiben, auch das Lesen hat seinen eigenen Sog. Es berührt dich im Inneren. Und ein Buch kann heilsam wirken. Es wirkt tröstend und spendet Kraft, von einer Figur zu lesen, der es ähnlich ergeht wie einem selbst. Plötzlich haben wir das Gefühl, wir stehen nicht alleine da. Wir identifizieren uns mit dem Protagonisten, spiegeln uns in ihm und erkennen manches Mal in der Art, wie dieser sein Leben meistert, neue Möglichkeiten für uns selbst. Wir blicken quasi aus Abstand beziehungsweise durch die Augen einer anderen Person auf unsere Probleme. Das relativiert unsere Situation, gibt uns die Möglichkeit, bewusster zu schauen und zu erkennen.

2. Impuls: Lesen beruhigt

Liest du ein Buch, stimmst du dich mit jeder Seite mehr und mehr in den Rhythmus der Sprache ein. Deine körperliche Anspannung löst sich mit der Weile auf. Vielleicht liest du manchmal ein Gedicht, dessen tiefe Bedeutung du nicht unbedingt verstehst, doch allein der Rhythmus und der Klang der Worte wiegt dich in eine innere Balance, in eine Ausgeglichenheit, so dass der Alltag von dir abfällt. Manchmal erleben wir so etwas auch bei einer Lesung, wenn wir der Stimme des Autors lauschen und dabei in unseren eigenen Gedanken davonschweben.

Mit dem Lesen eines Buches schenkst du dir selbst eine Auszeit und allein das macht etwas mit deinem Ich-Gefühl. Du bist es dir wert, dir die Zeit dafür zu nehmen.

3. Impuls: Bücher berühren tief im Herzen

Du liest einen Satz – einmal – zweimal – und staunst, denn dort formuliert ein dir fremder Mensch das, was dich tief im Innersten bewegt, in klaren und treffenden Worten. In einem Buch finden wir oft Worte für das, was wir nicht klar benennen können. In unserem Innersten wird etwas berührt, zu dem wir im Alltag gar keinen Zugang finden oder das wir uns nicht trauen, zu zeigen. Dann ist es schön, wenn du beim Lesen innehältst und achtsam diesem Gefühl nachspürst. Vielleicht kannst du sogar körperlich eine Art Loslassen fühlen, wie du schwerer und weicher wirst.

Manchmal deckt ein Buch eine verborgene Sehnsucht in dir auf. Auch dann ist es wichtig, achtsam zu spüren, was für eine Sehnsucht sich in dir regt. Bücher haben die Kraft, Verborgenes in unseren Herzen hervorzuholen. Wer sich davor verschließt, verpasst eine Chance.

„Es gibt auch Gelegenheiten, wo wir anderen Mut machen wollen und uns die passenden Worte fehlen. Wir finden sie in Büchern.“

www.freiraum-der-blog.de

4. Impuls: Bücher regen die Fantasie an

Ist es nicht herrlich, mit dem Protagonisten in ferne Länder zu reisen? Oder Situationen zu erleben, die man sich selbst nicht zutraut. Von denen man vielleicht träumt, doch wo die Ängste überwiegen? Plötzlich kommt die eigene Fantasie in Schwung und mit einem Mal spürt man den Mut, das zu wagen, was man sich vorher nicht traute oder was man sich vielleicht auch gar nicht erlaubt hat. Manchmal bedarf es eines mutigen Helden auf Papier, um den ersten Schritt zu wagen.

„Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglicheiten.“

Aldous Leonard Huxley, 1894 – 1963

5.Impuls: Bücher führen dich zu dir zurück

Momente der Muße und des Seins. Ähnlich wie beim achtsamen Hören von Musik oder dem Malen eines Bildes ist das vertiefte Lesen eines Buches eine Zeit, in der du mit dir selbst „bist“. Du bist bei dir, ein Rückzug zu dir selbst. Manchmal gerät man dabei in eine Art Flow und die Stunden verfliegen geradezu. Du liest und bist gefühlt aus Raum und Zeit gefallen. Dann tauchst du wieder auf mit dem wunderbaren Gefühl, in dir zu ruhen und mit dir selbst in Frieden zu sein.

Nutze also die triste Zeit des endenden Herbstes, wenn die Natur von Tag zu Tag karger und jeder Tag etwas dunkler wird, für Entspannung mit einem guten Buch. Gönne dir Momente der Muße, in denen du in Geschichten abtauchst und erfüllt von einem Erleben des „Bei dir Seins“ wieder auftauchst.

• Jetzt zur gemütlichen Jahreszeit kuschle ich mich so oft es geht ein: Decke, Tee und ein gutes Buch – perfekt.
•  Ich lasse den Rhythmus des Lesens auf mich wirken und spüre in meinen Körper hinein, wie sämtliche Anspannung sich löst.
•  Wir reden täglich über viel zu viele Banalitäten, deshalb werde ich zukünftig die Menschen, mit denen ich zu tun habe, einfach mal fragen, was sie gerade lesen.