Achtsamkeits-Impuls: Begrüße das Risiko

Vielleicht kennst du die Theatergruppe „Hidden Shakespeare“. Seit Jahren tourt sie mit Improvisationstheater durch Deutschland. Es gibt kein Drehbuch, keinen Text, keinen Regisseur. Jeder Dialog, jede Szene ist reine Improvisation inspiriert durch die spontanen Anregungen des Publikums. Keine Planung – kannst du dir das für dich auch vorstellen? Laut Lexikon versteht man unter Improvisation im allgemeinen Sprachgebrauch „den spontanen praktischen Gebrauch von Kreativität zur Lösung auftretender Probleme.“

Improvisation verbinden wir meistens mit einer Situation, in der etwas schief läuft, wie zum Beispiel der verbrannte Kuchen und die Gäste stehen bereits vor der Tür. Oder man steht am Rednerpult und sucht vergeblich seine Notizen. Pleiten, Pech und Missgeschicke fordern unser Improvisationstalent. Doch warum muss Improvisation immer mit einer Misere einhergehen? Wer improvisiert, stellt sich Angesicht zu Angesicht dem Augenblick und spürt den Puls des Lebens intensiver denn je.

Improvisation eröffnet dir ein Füllhorn an Möglichkeiten und die Chance auf etwas Neues, auf Veränderung, auf eine unerwartete Begegnung und ganz wichtig: auf das Erfahren deiner selbst. Eingefahren in deine typischen Verhaltens­ und Reaktionsmuster hast du jetzt die Chance, neue Seiten an dir zu entdecken. Vielleicht überraschst du dich dabei selbst, was alles in dir steckt. Daher plane zukünftig nicht jede deiner Unternehmungen bis ins kleinste Detail durch. Lass Spielraum für Spontanes.
 

„Selbst denken ist der höchste Mut.
Wer wagt, selbst zu denken,
der wird auch selbst handeln.“

Bettina von Arnim