Achtsamkeits-Impuls: Deine Heimat ruht in dir

Heimat kann der Geschmack von Bohnen, Birnen und Speck sein, die Songs von Genesis, der Dialekt der Oma oder der Schnee, der alles in weiße Stille verzaubert. Heimat kann eine Erinnerung an Bastelnachmittage, an Laternelaufen oder an Kastanienmännchen sein. Und manchmal kehrst du in deine Heimat zurück, in die Heimatstadt oder sogar in das Elternhaus und fühlst dich fremd. Heimat ist etwas, das es außerhalb deines Herzens nicht gibt.

Du kannst in deinem alten Kinderzimmer sitzen und dich trotzdem heimatlos und verloren fühlen. Sterben die eigenen Eltern bricht ein Stück Heimat weg. Denn Heimat bedeutet Zugehörigkeit, Sicherheit und Geborgenheit. Für viele Menschen ist der Heimatgedanke immer mit Bildern und Gefühlen aus der Kindheit verbunden. Und auch wenn es im Leben immer um das Weiterkommen geht, irgendwann sehnt man sich nach dem Ankommen, nach einem Gefühl von Heimat. Heimat steht eben auch für Ruhe, für eine Zeit und einen Raum fern ab aller Anforderungen.

Sie bedeutet Identität. Und erst, wenn du meinst, etwas Wichtiges verloren zu haben, was ein Teil deines Fundaments war, erst dann sehnst du dich nach ihr. Heimat schmerzt. Doch da Heimat nicht greifbar ist, sondern etwas ist, was in deinem Herzen ruht, trägst du deine Heimat immer bei dir. Sie ist eines dieser sehr besonderen Gefühle, die du schwer in Worte fassen kannst. Gibst du dich diesen Gefühlen hin, erlaubst du dir, noch einmal Kind zu sein. Du weckst das Kind in dir, das du noch immer bist. Hüte diesen Schatz gut.

„Die beiden schönsten Dinge
sind die Heimat, aus der wir stammen,
und die Heimat, nach der wir wandern.“

Johann Heinrich Jung-Stilling