Achtsamkeits-Impuls: Sei ein guter Zuhörer

Das Wesentliche eines Gesprächs sind nicht unbedingt die Worte, sondern das, was sich dazwischen entwickelt. Achte bewusst in einer Unterhaltung auf das Ungesagte. Lausche nicht nur mit deinen Ohren, sondern mit deinen Augen und mit deinem Gefühl. Interessant ist, dass wir als Zuhörer gedanklich bereits damit beschäftigt sind, was wir antworten möchten. Das Gesagte gleichen wir automatisch mit unserem Erfahrungsschatz ab und schon ist unser Gehirn am Suchen, was es erwidern möchte.

Wenn du jedoch achtsam zuhörst, bist du mit deiner gesamten Aufmerksamkeit bei dem anderen. Und erst dann nimmst du auch bewusst alle anderen Aspekte neben dem Gesagten wahr. Versuche den anderen zu spüren. Lese seine Gesten, seine Augen, seine Haltung und die Art und Weise, wie er spricht. Fühlen wir uns derart achtsam in einen anderen Menschen hinein, erlauben wir ihm, tiefer zu uns durchzudringen. Diese Art des Zuhörens schätzt wert und verbindet. Sie schafft Resonanz.

Ertappst du dich dabei, wie du gedanklich Antworten formulierst, kehre bewusst zu den Worten des anderen zurück und bleibe mit deiner Aufmerksamkeit hundert Prozent bei ihm. Lasse deine eigenen Gedanken ziehen. Mit etwas Übung wirst du wesentlich sensibler für die Unsicherheiten und Ängste, die in den Worten mitschwingen. Du erkennst die Person hinter dem Gesagten. Es entsteht eine Ebene des Erkennens. Du wirst feststellen, dass in achtsamen Gesprächen viel mehr Pausen entstehen, die jedoch nicht störend, sondern verbindend sind.
 

„Jeder Mensch ist eine Melodie.
Lieben heißt: sie innehaben.
Ich bin für dich,
du bist für mich ein Lied.“

Franz Werfel