Achtsamkeits-Impuls: Verschenke dich!

Hast du dich heute schon verschenkt? Hört sich komisch an, aber gemeint ist damit Folgendes: Indem du beispielweise jemandem im Bus deinen Platz anbietest, ein paar Sätze mit dem Verkäufer der Obdachlosenzeitung sprichst, die geleerte Mülltonne vom Nachbarn mit von der Straße ziehst oder deinem Kollegen von deinem selbst­ gebackenen Kuchen mitbringst. Genau um solche Gesten der Nächstenliebe geht es. Damit zeigst du: Du siehst die anderen. Schließlich willst du auch gesehen werden.

Etwas zu geben kann so einfach sein und kostest nichts. Am einfachsten ist es natürlich ein Lächeln zu verschenken. Achte einmal darauf, wie oft du am Tage lächelst? Spüre bewusst in dich hinein, was es mit dir macht, wenn du da­ rauf achtest, deine Mundwinkel nach oben zu ziehen und nicht immer so hängen zu lassen. Es ändert etwas an deiner Haltung, an deiner Grundstimmung. Wenn diese feine Justierung bereits bei dir eine positive Wirkung auslöst, kannst du dir denken, wie sehr ein Lächeln die Menschen um dich herum verändert. „Verschenke dich“ bedeutet auch, dass du Zeit verschenken kannst. Zeit, in der du jemandem geduldig zuhörst, indem du etwas für andere erledigst oder in der du einfach für andere erreichbar bist.

Vielleicht nimmst du dir vor, täglich darauf zu achten, etwas in dieser Art und Weise von dir zu verschenken. Notiere es abends in einem Büchlein. Nach einer Weile wirst du staunen, wie wenig es bedarf, das Leben ein wenig freudvoller zu gestalten und wie viel du zu verschenken hast.
 

„Kein Dank gleicht dem anderen.
Was daraus wird,
weiß man immer erst
nach dem Danken.“

Gustav Rädler