Sich kleine Auszeiten nehmen trotz vieler Verpflichtungen ist wichtig, um nicht auszubrennen und um bei Laune zu bleiben. Es muss nicht gleich das große Nichtstun sein. Doch mit ein wenig mehr „dolce far niente“ streicheln wir unsere Seele und öffnen unsere Herzen für Freude, Wertschätzung und Dankbarkeit.
Dankbarkeit lässt uns die Dinge mehr wertschätzen, richtet den Blick auf das Positive und stärkt unsere Resilienz.
In Dankbarkeit die Seele baumeln lassen
Reines Nichtstun ist in der westlichen Kultur als Müßiggang und Faulenzen verpönt. Und auch ich muss zugeben, ich habe schnell ein schlechtes Gewissen, wenn ich nichts tue, denn Fleiß und Leistung sind Parameter in meinem Leben, die mich antreiben. Und manchmal kostet es tatsächlich Überwindung, die Füße hochzulegen und zu genießen. Beispielsweise setze ich mich bei meinen Spaziergängen mit dem Hundekind selten mal auf eine Parkbank, um einfach den Sommer zu genießen. Tue ich es dann doch, nehme ich erst bewusst wahr, wie gut es mir geht, einfach zu sitzen, die Ruderer auf der Alster zu beobachten und der Sommerstimmung zu lauschen. Dann spüre ich Dankbarkeit dafür, wie schön das Leben gerade ist.
Ein wenig Muße und lange Weile öffnen dein Herz für das Gefühl von Dankbarkeit.
Sich ziellos treiben zu lassen, ist übrigens absolut empfehlenswert, denn in dieser Zeit tankt das Gehirn Energie. Etwas machen, einfach nur, weil es schön ist und guttut, ohne ein Ziel zu verfolgen. Diese Momente sind so wertvoll, denn sie lassen uns das Gute wahrnehmen, was bereits in unserem Leben vorhanden ist. Zum Beispiel beim ziellosen Fahrradfahren oder einem ziellosen Sitzen auf einer Wiese. Sich gedanklich treiben lassen, die Sinne öffnen für all das, was gerade um uns herum geschieht und dabei spüren – spüren, spüren, spüren. Genau diese Momente sind es, die uns gedankliche Freiheit schenken und plötzlich fühlen wir Dankbarkeit für das Sein.
Im Nichtstun sich selbst erfahren
Diese kleinen Auszeiten ermöglichen es auch, Ideen und Wünsche im Bewusstsein sichtbar werden zu lassen, die im Trott des Alltags in unserem Unterbewusstsein vor sich hinschlummern. Und meldet sich bei dir das schlechte Gewissen, wie es bei mir so oft der Fall ist, dann schaue einmal achtsam, warum das so ist. Diese Stimmen, die dir das kleine Nichtstun verbieten wollen, das sind genau die Stimmen, die dich täglich antreiben. Es ist wichtig, diese Stimmen bewusst zu erkennen, um ihnen nicht weiterhin blind zu folgen. Allein die Bewusstwerdung, dass diese Stimmen da sind, ist bereits ein Schritt, um sich mehr und mehr von ihnen zu lösen.
Sich bewusst für kleine Auszeiten im Alltag zu entscheiden, bedeutet außerdem, Selbstverantwortung zu übernehmen und autonom zu handeln. Dieses ist eine wichtige Möglichkeit, seinen eigenen Rhythmus zu folgen, diesen überhaupt erst einmal wahrzunehmen. In diesen Momenten erkennst du, wie sehr du permanent Reizen ausgesetzt bist, die dich unentwegt zum Reagieren auffordern. Setzt du dem bewusst eine Grenze und genießt eine kleine Auszeit, spüre dabei achtsam in dich hinein, welche Freude dabei aufkommt. Jawohl Freude, denn trotz eines vielleicht schlechten Gewissens kannst du auch den Funken Freude spüren, der sofort Lust auf mehr macht. Deswegen richte deinen Fokus bewusst auf diesen Funken der Freude und spüre ihm in Dankbarkeit nach. So verankerst du die Freude und es wird dir beim nächsten Mal leichter fallen, dir Auszeiten zu gönnen.
Bewusst der Dankbarkeit nachspüren hilft, das Gute und Schöne in deinem Unterbewusstsein zu verankern.
Im Grunde ist es schon paradox, wie wenig wir uns bewusst sind, dass auch unser Geist gesund bleiben muss und dass wir es selbst sind, die dafür sorgen müssen. In Bezug auf unseren Körper sind wir längst pfleglicher und klüger. Wir ernähren uns gesund, sorgen für ausreichend Bewegung und in Punkto Hygiene pflegen wir unseren Körper achtsam. Jedoch im Umgang mit den vielen Informationen und Reizen frönen wir sozusagen der Völlerei. Achtlos lassen wir es zu, dass alle möglichen Gedanken in unsrem Gehirn herumschwirren, ohne unserem Gehirn wirklich Ruhe zu gönnen. Doch wie jedes Organ braucht auch unser Gehirn Zeiten der Regeneration. Und in diesen Zeiten der Regeneration pflegen wir unseren Denkapparat sozusagen mit guten Gedanken. Nichtstun und kleine Auszeiten sind quasi wie ein Beauty-Treatment für unser Gehirn. Und Dankbarkeit wäre dann ein besonders intensives Schönheits-Elixier.
Langfristig verändert jeder Gedanke der Dankbarkeit die Art und Weise, wie du das Leben wahrnimmst: positiver und freudvoller.
Mit Dankbarkeit die Resilienz stärken
Die Praxis der Dankbarkeit ist wie der stete Tropfen, der den Stein höhlt. Erlaubst du dir beispielsweise jeden Tag etwas Schönes, was dich erfreut und dich für den Moment aus deinen Alltagsgedanken herausholt, wird dieses Erleben noch am Abend nachwirken. Vieleicht liegst du dann im Bett und lässt den Tag noch einmal Revue passieren und dann ist es dieses eine schöne und freudvolle Erleben, das du dir gegönnt hast, diese kleine Auszeit, die herausstechen wird. Du wirst sehen, dass dieses Erleben die Kraft hat, die vielen nervigen und vielleicht auch ärgerlichen Erlebnisse des Tages abzuschwächen. Spüre dem noch einmal in Dankbarkeit nach und nimm dieses gute Gefühl mit in deine Nachtruhe.
Auf diese Art und Weise stärkst du deine Resilienz, du sorgst selbst dafür, dass du eine Art Positiv-Puffer aufbaust, der Negatives zukünftig besser abfedern wird.
Und die Praxis der Dankbarkeit in Verbindung mit einer täglichen kleinen Auszeit hat noch einen weiteren wirkungsvollen Nebeneffekt: Du bekommst mehr und mehr das Gefühl, selbstbestimmter zu leben und gut für dich selbst zu sorgen. Das stärkt dein Selbstbewusstsein, denn du nimmst deine Bedürfnisse bewusster wahr und räumst ihnen bewusster Platz ein. Natürlich wirkt sich das auch positiv auf dein Selbstwertgefühl aus, denn du bist es dir wert, gut für dich zu sorgen, indem du das Gute in dein Leben einlädst und für freudvolle Momente sorgst.
Tägliche kleine Auszeiten stärken deinen Selbstwert und sorgen dafür, dass du selbstbewusster für deine Bedürfnisse wirst.
- Ich sorge mit täglichen kleinen Auszeiten dafür, dass sich mein Geist erholen kann.
- Spüre ich, dass beim Nichtstun ungute Gefühle aufkommen, nehme ich sie liebevoll an, statt mich dagegen zu wehren.
- Das Nichtstun genieße ich mit bewusster Achtsamkeit und spüre in Dankbarkeit nach, dass ich es mir wert bin, mir dieses zu gönnen.
Folge dem Blog – Jede Woche neue Impulse
Bleib am Ball mit der wöchentlichen "Das tut mir gut"-E-Mail:
Freitags gibt es eine E‐Mail mit den aktuellen Blog-Beiträgen der Woche. Nimm Dir die Zeit zum Lesen, um Dein Leben bewusster zu gestalten und Dich selbst entsprechend wertzuschätzen.