So grenzt du dich von deinem Verstand ab, um deinem Bauchgefühl zu lauschen.

Wie oft werden Ideen nicht verwirklicht, weil sich der Verstand sofort mit Argumenten einmischt, um uns davon abzuhalten. Dabei flammte das Bauchgefühl kurz mir Freude auf, doch gegen die Stimme des Verstands hat es meist wenig Chance. Schaffen wir es jedoch, uns bewusst von unserem Verstand abzugrenzen, um zuerst ins Fühlen zu kommen, können wir mutiger unserem Herzen folgen.

Mithilfe von Visualisierung schaffen wir es, uns von Gedanken abzugrenzen, um mehr ins Fühlen zu kommen.

Abgrenzung von Ängsten

Neulich saßen mein Mann und ich in einem Café und er meinte, ich bräuchte unbedingt mal eine Auszeit. Tatsächlich haben die vielen Probleme mit den Kindern bei mir ihre Spuren hinterlassen und ich sehne mich danach, den Kopf frei zu kriegen und Kraft zu tanken. Er schlug mir vor, ein oder zwei Monate irgendwo, wo es schön ist, etwas zu mieten und das Handy dann komplett auszustellen. Bei dem Gedanken wurde mir leicht ums Herz und ich spürte, wie mich diese Idee, die ich sofort bildhaft vor Augen hatte, mit freudiger Erwartung durchflutete. Doch schon im nächsten Moment hatte ich zig Einwände, warum das nicht ginge. Doch der Gedanke war gesät und nachts lag ich wach und stellte mir das vor: Ich allein für so lange Zeit und für die Kinder nicht erreichbar. Und plötzlich waren da ganz viele Ängste.

Dein spontanes Gefühl zeigt dir, was deine innere Stimme dir sagen will.

Und dann habe ich mich bewusst von diesen Ängsten und Zweifeln abgegrenzt, indem ich visualisierte, wie ich an einem schönen Ort meine Tage komplett frei und unabhängig gestalte, was ich alles Schönes unternehme, wie ich faulenze und dass ich dann auch viel mehr Zeit und Muße zum literarischen Schreiben hätte. Ich fühlte mich in diese Bilder hinein, in die jeweiligen Situationen, die ich mir so real wie möglich vorstellte. Die Kraft der Visualisierung brachte alle Zweifel und Ängste zum Schweigen.

Fühlen statt Denken

Vergegenwärtige dir immer deine erste emotionale Reaktion. Was du spontan fühlst, ist das, was dein Bauch dir sagt. Mischt danach erst dein Verstand mit, der sich an deinen Erfahrungen und dem Erlebten orientiert, übertönt dieser rücksichtslos dein Gefühl. Vor allem bedient er sich auch bei deinen Konditionierungen und Glaubenssätzen. In meinem Fall ganz klar der Glaubenssatz, dass ich mir so etwas als gute Mutter nicht rausnehmen darf, denn das Wohlergehen der Kinder ist wichtiger als mein Wohlergehen. Doch je mehr ich bewusst ins Gefühl gehe, mir immer wieder das Positive vor Augen halte und dabei auch achtsam spüre, wie sich dieses sofort auch körperlich belebend anfühlt, grenze ich den Verstand aus.

Abgrenzung von der Meinung anderer

Es ist schon schwer genug, sich von dem eigenen Verstand abzugrenzen, doch dazu kommen dann oft noch Kommentare von lieben Menschen, zwar gut gemeint, doch nicht immer förderlich. Meine Idee war jetzt zum Beispiel, mir irgendwo einsam in der Natur etwas zu mieten. Sofort kamen da die Einwände, mir würden neue Inspirationen besser tun als Grübeln in der Einsamkeit. Schon bin ich wieder am Zweifeln und mein Bauchgefühl verliert sich mehr und mehr. Was dagegen hilft: Ich mache lange Spaziergänge, bei denen ich dieses Thema bewusst wegschiebe und mich auf meine Umgebung einlasse. Irgendwann kommt das Thema dann doch zu mir, jetzt jedoch mit weniger Gedankenlast und dafür mit mehr Gefühl.

Es ist nicht falsch bei anderen nach Weisheit und Erkenntnis Ausschau zu halten, aber du bist du und niemand fühlt wie du.

Konditionierungen und Glaubenssätze entlarven

Je mehr ich mich nun mit der Idee einer etwas längeren Auszeit beschäftige, desto klarer erkenne ich, wie sehr ich in Konditionierungen und Glaubenssätzen verhaftet bin. Meine Mutter hätte sich so etwas niemals erlaubt. Das wäre zu ihrer Zeit ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Zum einen wäre es darum gegangen, wie so etwas vor den Freunden und Nachbarn ausgesehen hätte. Zum anderen wäre es ebenso undenkbar gewesen, den Mann einfach allein zu lassen. Zudem noch der Glaubenssatz: Wer so etwas nötig hat, das sei doch „Anstellerei“.

Somit wird mir mal wieder deutlich, wie sehr unser Verstand von Generationen vor uns geprägt ist. Sich hier abzugrenzen ist wichtig, bedarf jedoch Geduld und Nachsicht mit sich selbst. Jedoch das Erkennen dieser Prägungen öffnet die Tür zur Abgrenzung, um sich zu lösen und es anders machen zu dürfen und zu können.

Entscheidungen, die nicht allein vernünftig sind, sondern dir rundherum ein gutes Gefühl machen, sind wahrscheinlich der sicherste Garant für Freude und Glück.

Abgrenzung vom Verstand, um wieder mehr ins Fühlen zu kommen – Dabei hilft also: Visualisierung, positive Gefühle wieder und wieder lebendig werden lassen, sich von der Meinung anderer distanzieren und letztendlich Konditionierungen und Glaubenssätze aufdecken. Hört sich komplex an, aber es ist ein Prozess, der dich schrittweise sicherer und authentischer werden lässt.

  • Zukünftig werde ich auf spontane positive Gefühle mehr Acht geben und diese gerade dann, wenn Ängste aufkommen, sofort wieder ins bewusste Wahrnehmen heben.
  • Viel zu schnell lassen wir uns von den Meinungen anderer beeinflussen. Ich werde versuchen, meine positiven Emotionen besser zu schützen. Schließlich sieht jeder Mensch die Welt durch seine persönlich gefärbte Brille.
  • Dinge, die ich gerne machen würde, wo mein Verstand mir aber viel zu viele Einwände liefert, versuche ich in einer Visualisierung besser zu erspüren.
Über Achtsamkeit im allgemeinen, was das ist und wie es dir hilft, kannst du hier weiterlesen Worum es speziell beim Thema "Abgrenzung" geht, findest du hier ...

Folge dem Blog – Jede Woche neue Impulse

Bleib am Ball mit der wöchentlichen "Das tut mir gut"-E-Mail:
Freitags gibt es eine EMail mit den aktuellen Blog-Beiträgen der Woche. Nimm Dir die Zeit zum Lesen, um Dein Leben bewusster zu gestalten und Dich selbst entsprechend wertzuschätzen.

Klar möchte ich nichts verpassen ...