Zu viele Pläne und Verpflichtungen verhindern, dass wir das Geschenk planloser Zeit erleben und die damit verbundene Lebendigkeit spüren.
Das ganze Leben läuft nach Plan. Unsere Tage sind durchorganisiert und sogar unsere Wochenenden und Urlaube sind mit Aktivitäten, Unternehmungen und Verabredungen verplant. Gefühlt muss die Zeit optimal genutzt werden, alles andere wäre Zeitverschwendung. Puh, das hört sich schon beim Schreiben anstrengend an. Und fragt dich eine Freundin nach einem Treffen, musst du erst einmal in deinen Terminkalender schauen. Irgendwie doch verrückt, dass uns unsere Agenda dermaßen im Griff hat. Kann es sein, dass uns ein Leben ohne Plan Angst macht?
Meinen wir vielleicht, dass ein planloses Leben ein zielloses Leben sei? Ist man ohne Plan ein Loser? Träume lassen sich auf jeden Fall nicht planen, die brauchen Freiheit, Weite und Raum zum Wachsen. Und ein Leben ohne Träume erscheint mir einbetoniert, viel zu fest und starr. Wie wäre es mit zeitweiliger Abgrenzung von all dieser Planerei und unentwegten Geschäftigkeit? Können wir heute überhaupt noch ohne Terminplaner leben? Auf jeden Fall ist diese Vorstellung befreiend, lebendig und vielleicht auch ein wenig beängstigend.
Das Leben will gelebt und nicht geplant werden.
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