Dankbarkeit: Spruch der Woche

Wir sind Meister darin, den Wert des Gelebten immer erst im Nachhinein zu erkennen. Wehmütig erinnern wir dann beispielsweise den letzten Tag am Strand, die Ausflüge in den Wildpark, als die Kinder noch klein waren, oder den Sonntagskaffee bei den Eltern, zu dem man nie so wirklich Lust hatte, nur jetzt sind die Eltern verstorben. Warum ist es nur so schwer, die Kostbarkeit dessen, was gerade ist, in dem Moment selbst zu spüren?

Vielleicht liegt es daran, dass wir gedanklich oft bei ganz anderen Dingen sind und uns somit nicht hundert Prozent auf das „Jetzt“ einlassen. Vielleicht aber auch daran, dass wir uns nicht die Zeit nehmen, innezuhalten und uns die Einzigartigkeit des jeweiligen Augenblicks bewusst zu machen, diese Einzigartigkeit achtsam zu spüren, in unserem Herzen aufzunehmen und der Dankbarkeit für die Schönheit des Seins Raum zu geben.

Wir können jedoch etwas tun, damit wir bewusster wertschätzen. Indem wir unseren Blick für das Schöne öffnen, es in den vielen alltäglichen Kleinigkeiten entdecken und uns bewusst daran erfreuen, werden wir sensibler für den Wert jedes einzelnen Augenblicks. Das macht uns dankbarer. Damit verhindern wir nicht, dass die Zeit verstreicht und wir wehmütig an Vergangenes zurückdenken. Doch blicken dann in Dankbarkeit zurück, in dem Wissen, die vergangenen Momente wertgeschätzt und in ihrer Schönheit und Einzigartigkeit erkannt zu haben.

Die Einzigartigkeit des Augenblicks ist flüchtig wie ein Windhauch.