Wer sich von seiner täglichen To-Do-Liste stressen lässt, sollte unbedingt einmal achtsam schauen, ob all die Dinge, die dort aufgelistet sind, wirklich so wichtig sind, wie man meint. Dabei hilft auch eine Not-to-do-Liste, ein großartiges „Instrument“, um Stress abzubauen und Platz für Lebensfreude zu schaffen.
Zeitlimits und Not-to-do-Listen helfen dabei, zu erkennen, was wirklich relevant ist.
Mut zur Lücke
Stress abbauen und mit weniger Aufwand mehr erreichen. Das hört sich doch verlockend an. Mir fällt dazu die bekannte 80/20-Regel ein. Die lässt sich nämlich wunderbar auf alle möglichen Lebensbereiche übertragen. Mit nur 20 Prozent Einsatz kann man in vielen Fällen ein 80-prozentiges Ergebnis erreichen. Bei mir kommt jetzt sofort mein leidiger Anspruch nach Perfektionismus ins Spiel. Ich erwarte immer 100 Prozent, wie soll ich mich mit 80 Prozent zufriedengeben?
Doch ich versuche es trotzdem mit dieser Regel. Denn ich stresse mich gerade damit, was ich alles für den Urlaub in den Koffer packen muss. Wie vielleicht die meisten Frauen, nehme ich immer zu viel und dann auch noch die falschen Sachen mit. Also schaue ich dieses Mal sehr kritisch: Welche 20 Prozent brauche ich am Urlaubsort tatsächlich? Und diese 20 Prozent packe ich als erstes in den Koffer. Damit werde ich zwar nicht 100 Prozent immer passend gekleidet sein, jedoch in 80 Prozent der Fälle wird es reichen.
Natürlich ist dieses Beispiel mit dem Kofferpacken mit einem Augenzwinkern gemeint. Jedoch macht es schon Sinn, einmal zu schauen, in welchen Lebensbereichen wir unseren 100 Prozent-Anspruch herabsetzen können. Welche Dinge sind wirklich wichtig und welche können wir liegenlassen? Die oft unwichtigen Dinge rauben viel Energie und damit auch Zeit, weil sie uns von den wichtigen Dingen abhalten.
Indem wir uns erlauben, dass nicht alles perfekt ist, bauen wir Stress ab und ermöglichen uns, unsere Energie auf das Wesentliche zu fokussieren.
Ein Zeitlimit setzen
Ich liebe es, mir alles auf einen Schreibblock zu notieren. Dort stehen dann aufgelistet all die Dinge, die ich erledigen muss. Ist ein Punkt davon geschafft, streiche ich ihn mit Freude durch. Zum Wochenbeginn schreibe ich mir dann eine neue Liste und setze die Dinge, die ich nicht erledigt habe, natürlich mit drauf. Und so schaffen es einige dieser Notizen Woche für Woche immer wieder auf ein neues Blatt Papier. Eigentlich sollte ich bereits gleich zu Beginn der neuen Woche darüber stolpern, denn offensichtlich waren die Dinge dann ja doch nicht so brisant.
Um den Stress an Anforderungen einzudämmen, sollten wir uns also Zeitgrenzen setzen. Habe ich beispielsweise nach drei Wochen noch immer keine Zeit dafür gefunden, mich bei einem Yoga-Kurs anzumelden, dann streiche ich diese Idee komplett. So erkenne ich, was mir wirklich wichtig ist.
Übrigens streiche ich nach drei Wochen ebenfalls die Notiz, dass wir unbedingt unsere Nachbarn einladen müssen, die wir nach unserem Umzug irgendwie aus den Augen verloren haben. Würde ich das wirklich wollen, hätte ich es längst getan. Das hört sich jetzt vielleicht hartherzig an, aber auch das Festhalten an Beziehungen aus einem Gefühl der Verpflichtung heraus, ist zusätzlicher Stress. Auch hier kritisch und sehr ehrlich zu hinterfragen, kann zukünftig stressige Gefühle, wie, Unmut, Gereiztheit oder ein schlechtes Gewissen, verhindern.
Sortiere Dinge, die du Woche für Woche aufschiebst, mithilfe von im Vorfelde festgelegten Zeitlimits aus. So findest du heraus, was dir nicht wirklich wichtig ist.
Eine Liste schreiben
Frage dich einmal andersherum: Was kann ich ignorieren? Meistens fragen wir uns, was wir alles erledigen müssen, um es dann auf eine To-do-Liste zu setzen. Doch hierbei schreibst du eine Not-to-do-Liste. Auf dieser Liste notierst du alles, was nicht erledigt werden muss und bei genauer Betrachtung unwichtig ist. Eine Not-to-do-Liste hilft dir dabei, Achtsamkeit für das zu entwickeln, was wirklich relevant ist. Außerdem fühlt sich das schriftliche Aussondieren der unwichtigen Dinge durch den Vorgang des Schreibens fast ein wenig so an, als hättest du die Sachen „erledigt“ beziehungsweise abgehakt. Mithilfe einer Not-to-do-Liste spürst du zudem viel bewusster, ob deine vielen Ideen, die du auf deine To-do-Listen schreibst, wirklich relevant sind.
Dazu fällt mir gerade das Buch „Golden Rules“ zum Thema Zeitmanagement des Autors Martin Krengel ein. Er schreibt dort von einer sogenannten „Rule of 9“, die für Comedians gilt. Demnach sind von zehn Witzen, die sich die Kabarettisten ausdenken, neun Witze für den Müll. Nur ein Witz ist wirklich gut und für die Show geeignet.
Und jetzt komme ich mit noch einer zweiten Liste. Diese Liste ist sozusagen deine Bonus-Liste. Du notierst hier am Sonntagabend drei schöne Dinge, mit denen du dich während der kommenden Woche erfreuen möchtest. Darauf steht zum Beispiel ein Besuch im Schwimmbad, ein schöner Blumenstrauß oder der Genuss eines Spaghettieis in deiner Lieblingseisdiele. Nimm diese drei Vorhaben genauso ernst wie alle anderen wichtigen Verpflichtungen. Diese drei Bonus-Dinge helfen dir, Raum für Freude zu öffnen und den Blick nach außen zu richten. Sie sorgen dafür, den alltäglichen Trott mit freudvoller Lebendigkeit und achtsamer Bewusstheit zu füllen.
Geplante Zeitpuffer, in denen du dir selbst etwas Gutes tust, helfen dabei, den täglichen Stress abzubauen und den Alltag für Freude zu öffnen.
- Ich arbeite ab jetzt in stressigen Zeiten mit einer Not-to-do-Liste
- Stress abbauen bedeutet für mich ganz klar: Nicht immer 100 Prozent, erreiche ich 80 Prozent, reicht das allemal.
- Ich baue in meine Woche Zeitpuffer für drei schöne Dinge ein, mit denen ich es mir gutgehen lasse, die nur für mich selbst sind.
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