„Tischerlrücken“ – sagen die Österreicher, um mit einer verstorbenen Seele zu plaudern. Das erscheint vielen suspekt. Doch alles ist Energie Und viele energetische Heilmethoden erzielen große Erfolge. Kann man da nicht selbst auch ein wenig mit seiner Energie jonglieren? Steht doch alles irgendwie miteinander in Resonanz. Mal sehen, wie eine Übung des Schweigens sich auswirkt, welchen Unterschied sie auf deine Wahrnehmung und das Miteinander mach.
Miteinander Schweigen lässt Raum für eine besondere Art des Miteinanders.
Übung der wenigen Worte
Am Wochenende kommen ein paar Freunde zum Grillen, die sich untereinander nicht gut kennen. Es soll nett werden und schon jetzt weiß ich, dass ich versuchen werde, alle zu unterhalten. Ich möchte, dass sie sich amüsieren, fühle mich dafür verantwortlich. Sie sollen sich gut miteinander verstehen. Wie wäre es, wenn ich den Dingen einfach seinen Lauf lasse und mich so zeige, wie ich mich fühle. Ich mag nämlich gar nicht immer für Unterhaltung sorgen. Kennst du das nicht auch, immer zu meinen, gesellig sein zu müssen, selbst dann, wenn du gar keine Lust dazu hast. Wie oft reden wir nur des Redens wegen. Stille zu ertragen, scheint schwer zu sein. Dabei ist Stille herrlich befreiend. Man muss Stille nur ein wenig üben, um sie genießen zu können.
Der Stille nachspüren, dann fließen die Worte von alleine, Worte wahrer Nähe.
Du darfst dich deinen Mitmenschen so zumuten, wie du bist. Du musst nicht reden, um die Stille zu füllen. Auch die Angst, mit der eigenen Sprachlustlosigkeit eine schlechte Stimmung zu erzeugen, setzt einen nur unter Druck. Achte einmal darauf, welche Schwingungen du im Raum zusammen mit anderen Menschen fühlen kannst, wenn du schweigst. Nimm bewusst Kontakt zu deinem Körper auf und erspüre, wie sich dieses Schweigen inmitten anderer Menschen anfühlt.
Hier habe ich eine 1. Übung für Dich: Verbiete dir eine Woche lang jegliche Art von lückenfüllender Konversation.
Übung der Resonanz-Erfahrung
„Für Ihr Wohlbefinden können Sie hervorragend sorgen, wenn Sie sich Ihre Grundbedürfnisse bewusst machen und danach Ihr Handeln ausrichten.“
Aus: „Resilienz – 7 Schlüssel für mehr innere Stärke“, Prof. Dr. Jutta Heller
Prof. Dr. Jutta Heller, Expertin für Veränderungskompetenz, spricht von Selbstwirksamkeit. Damit ist in etwa Folgendes gemeint: Wenn du glaubst, mit deiner schweigsamen Stimmung das Zusammensein zu verderben, wirst du auch genau das ausstrahlen. Selbstwirksamkeit ist eine Art sich selbst erfüllende Prophezeiung. In dem Moment jedoch, wo du achtsam bei dir bleibst, wertfrei annimmst, was gerade ist, entwickelst du Mitgefühl und Akzeptanz für dich selbst. Du rückst näher an dich und deine Bedürfnisse heran, löst dich von deinem Anspruchsdenken an dich selbst und strahlst Entspannung und Zufriedenheit aus. Und dann fühlt sich geteilte Stille nicht belastend, sondern richtig an. Miteinander schweigen zu können und dieses schweigsame Miteinander achtsam wahrzunehmen, schafft eine besondere Art der Verbundenheit.
Meine 2. Übung für Dich: Achte bewusst darauf, wie es sich anfühlt, mit jemanden zusammen zu schweigen. Spüre dabei ihn, spüre dich selbst und spüre der Verbundenheit nach.
Übung der guten Worte
„Das, was der Einzelne in seinem Innersten erwartet, bestimmt daher seine äußere Realität und seine Erfahrungen.“
Aus: „Das Mentalprinzip“, Dr. Jürgen Karsten
Der Wirtschaftswissenschaftler Dr. Jürgen Karsten geht davon aus, dass die Innenwelt unserer Gedanken, Gefühle und Erwartungen begehbar sei. Und durch die Art, wie wir denken und fühlen, erschaffen wir diese Innenwelt. Die Außenwelt sei lediglich die „materielle Auswirkung der Innenwelt“. Ich finde das sehr spannend, denn wie oft ertappe ich mich dabei, dass ich über andere lästere und mich gerne an Klatsch und Tratsch beteilige und danach schlecht fühle. Bin ich ehrlich zu mir selbst, mache ich das nur, weil ich mit mir selbst unzufrieden bin. Da tut es gut, die anderen „schlechter“ zu machen, das hebt mich für den Moment. Bin ich dagegen zufrieden mit mir und alles läuft gut, beachte ich derartigen Tratsch gar nicht, habe keine Lust und Freude daran, es interessiert mich nicht.Je weniger du dich an schlechter Rede über andere beteiligst, desto besser wirst du dich langfristig fühlen. Denn wie das Innere das Äußere bestimmt, wirkt auch das Äußere auf das Innere. Das gilt ebenfalls für alles Negative in Bezug auf banale Alltagsthemen, wie zum Beispiel das Wetter, der Verkehr, Politik etc. Mit allem, worüber du dich aufregst, fütterst du entsprechend dein Inneres. Und das macht etwas mit dir, schürt deine Unzufriedenheit und raubt deine Lebensfreude.
Übung Nr. 3: Achte eine Woche bewusst darauf, nicht negativ über andere zu sprechen beziehungsweise insgesamt weniger zu „klagen“ und stattdessen das, was gut ist, zu betonen.
Übung der Kommunikation mit dir selbst
Achtsame Rede beginnt bei uns selbst, denn jedes Wort hat eine Resonanz.
Mit sich selbst zu schweigen ist nicht einfach. Du kennst es aus der Meditation, wenn du in Stille sitzen möchtest, aber Tausend Gedanken aufkommen. Den ganzen Tag über bist du gedanklich in einer Art von Kommunikation mit dir selbst verwickelt. Und die Art und Weise, wie du mit dir sprichst, wirkt sich energetisch aus. Du flüsterst dir sozusagen gedanklich unentwegt Positives oder eher Destruktives zu. Wie oft ertappe ich mich dabei, dass ich mir einrede „Das geht bestimmt schief“. Oder wenn ich bei einer Präsentation denke „Jetzt bloß nicht rot werden“, spüre ich sofort die Hitze in meinen Wangen pochen. Halte ich Vorträge, spreche ich beispielsweise vorher bewusst motivierend mit mir „Du schaffst das. Das wird großartig.“ Tatsächlich baue ich somit eine Energie auf, die mich durch den Vortrag trägt. Auch hier also wieder: Resonanz. Wir erzeugen damit, wie wir mit uns selbst reden, Energie. Entweder zieht uns diese Energie runter oder sie beflügelt uns.
Vorsicht vor negativen Formulierungen, der Geist erkennt keine Negierungen.
Zurück zum Beispiel mit meiner Angst vor dem Rotwerden. Indem ich diese Angst negativ ausdrücke, bleibt der Fokus auf dem Rotwerden hängen, denn leider erkennt unser Geist keine Negierungen. Zu allem, was wir gedanklich sprechen, entsteht sofort ein Bild. Zu dem Wörtchen „nein“ gibt es jedoch kein Bild, daher verinnerlicht unser Geist „Wangesröte“. Und solche Worte tendieren dann dazu, sich zu verwirklichen.
Übung Nr.4: Achte bewusst darauf, wie du mit dir selbst sprichst: Vermeide Negatives, selbst dann, wenn du dich gerade nicht besonders magst – gerade dann!
Die Art und Weise, wie wir mit uns selbst reden, bestimmt weitestgehend, wie wir die Welt wahrnehmen.
Jetzt habe ich dich mit Übungen bombardiert und ich selbst komme auch nicht „ungeschoren“ davon: Für das Grillwochenende mit den Freunden nehme ich mir vor, mich so zu geben, wie ich mich gerade fühle. Die werden sich schon alle alleine gut unterhalten. Und wer sich nicht gut amüsiert, der hat selbst Schuld. Denn weder ich noch du sind für die anderen verantwortlich. Kümmern wir uns besser und vor allem achtsamer um uns selbst, profitieren alle davon.
- Ich vermeide es, nur des Redens wegen zu reden.
- Ich löse mich von dem Druck, für die Unterhaltung verantwortlich zu sein, indem ich mich achtsam mit meinem Körper verbinde und spüre, wonach mir wirklich ist.
- Ich achte auf meine Wortwahl und versuche dabei den Fokus auf das Positive zu richten.
Über Achtsamkeit im allgemeinen, was das ist und wie es dir hilft, kannst du hier weiterlesen …
Weitere Informationen zum Thema "Übungen & Impulse" findest du hier ...
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