Der Kopf spielt eine wichtige Rolle beim Thema Druck. Es sind unsere Gedanken, die uns unter Strom halten. Dann beschäftigen wir uns gerade mit einer Sache, sind gedanklich jedoch bereits bei den vielen anderen Dingen, die auch noch anstehen beziehungsweise uns umtreiben. Willst du zu mehr Gelassenheit finden, sei dir deiner Gedanken bewusst, um dich davon zu lösen und ins „Jetzt“ einzutauchen.
Die täglichen Reize sowie die vielen Entscheidungen, die wir täglich unbewusst treffen, rauben uns Gelassenheit und Lebensfreude.
Ins „Jetzt“ eintauchen und Gelassenheit tanken
Mich machen diese vielen Vorsätze für das neue Jahr nervös. Ich fühle mich schnell unter Druck gesetzt, wenn ich höre, wie von Diäten, Fitnessprogrammen und Planung der Jahresurlaube gesprochen wird. Schon habe ich das Gefühl, ich müsse nun auch loslegen. Und dann werde ich gereizt, fühle mich schlechter als die anderen, weil ich noch so planlos bin. Und statt diese ruhigen Tage vor Silvester zu genießen, spüre ich, wie eine innere Unruhe an mir zerrt.
Tatsächlich hilft es jetzt, sich selbst zu ermahnen, für einen Moment tief ein- und auszuatmen. Sich dabei aufrecht hinstellen oder hinsetzen und bewusst den Atem langsam fließen lassen. Das ist nur ein kurzer Moment, doch allein durch die bewusste Ausrichtung auf den Atem, komme ich sofort aus dem Gedankenwulst heraus und tauche in das „Jetzt“ ein. In diesem Moment werde ich mir erst bewusst, welch ein Zirkus sich in meinem Geist abspielt. Diese Bewusstwerdung ermöglicht es, innezuhalten. Das „Jetzt“ erdet und stärkt die innere Gelassenheit, weil man für diesen Moment in die Quelle der eigenen inneren Ruhe eintaucht.
Bereits ein Moment des bewussten „Jetzt“ stärkt deine Gelassenheit.
Zu viele Entscheidungen erschweren es, gelassen zu bleiben
Tatsächlich stressen uns vor allem die vielen Entscheidungen, die wir tagtäglich treffen müssen. Das beginnt bereits im ganz, ganz Kleinen: Beispielsweise blinkt eine SMS oder WhatsApp auf deinem Handy auf und du musst entscheiden, ob du sie sofort lesen und sofort darauf reagieren willst.
Der israelisch-amerikanische Psychologe Daniel Hahnemann, der für seine Forschungen über die Kunst der Entscheidung 2002 den Nobelpreis bekam, will herausgefunden haben, dass wir uns 40 Millionen Mal am Tag entscheiden.
Im Grunde basiert alles, was wir täglich tun, auf Entscheidungen. Das beginnt morgens bei der Frage, was wir anziehen und welche Marmelade wir auf unser Frühstücksbrötchen streichen möchten beziehungsweise, ob wir stattdessen nicht lieber ein gesundes Müsli essen wollen. Und dann geht es weiter, ob wir auf dem Weg nach draußen noch den Müll mitnehmen, ob wir jetzt oder später die Straßenseite wechseln usw. Minimale Entscheidungen, scheinbar routinierte Abläufe, da viele Entscheidungen unbewusst getroffen werden. Dadurch sind wir quasi permanent auf Empfang.
Täglich treffen wir eine Vielzahl an Entscheidungen, die uns gar nicht bewusstwerden. Diese Flut an Entscheidungen geht zu Lasten unserer Gelassenheit.
Ein permanenter Geräuschpegel verhindert, dass wir zur Ruhe und Gelassenheit finden
Abgesehen von den vielen Entscheidungen sind es auch die akustischen Reize, die es erschweren, uns mit unserer Inneren Ruhe zu verbinden. Zwar ist diese Ruhequelle immer in uns vorhanden, jedoch müssen wir achtsam mit ihr in Verbindung bleiben. Vielleicht erkennen wir rechtzeitig, dass es uns gerade an Gelassenheit fehlt, und nehmen uns bewusst einen Abend oder sogar einen ganzen Tag lang frei von all den leidigen Verpflichtungen. Doch Achtung: Dann dudelt das Radio, der Geschirrspüler rumort, aus den Kinderzimmern hört man Gesabbel oder Zankerei und natürlich klingelt entweder das Handy oder der Paketbote läutet an der Haustür. Der ganz normale Alltagstrubel, der unterschwellig an den Nerven zerrt.
Natürlich lassen sich viele Geräusche nicht vermeiden. Doch statt achtlos darin unterzugehen, setzte dich einen Augenblick aufrecht auf einen Stuhl, schließe die Augen und lausche bewusst diesen Geräuschen. Spüre, was sie in dir auslösen. Und anschließend lasse alle Gedanken ziehen und lausche in dich hinein, in die Stille in dir. Dabei ebbt der Geräuschpegel im Außen ab und Gelassenheit breitet sich in dir aus. Diese Art, dich mit deiner Quelle der Ruhe zu verbinden, steht dir jeder Zeit zur Verfügung. Anfangs ist es vielleicht nicht ganz einfach, derart schnell in diese Art meditative Stille zu gelangen, doch je öfter du dich während des Tages mit deiner Ruhequelle verbindest und dabei die Gedanken als solche wahrnimmst, jedoch sofort wieder loslasst, desto leichter wird es dir mit der Zeit fallen.
In dem Moment, in dem du dich über die meditative Stille mit der Quelle deiner inneren Ruhe verbindest, stärkst du deine Gelassenheit.
Im Loslassen der Gedanken bahnen wir uns den Weg zur Gelassenheit
Die Unruhe, die wir den ganzen Tag lang fühlen, entspringt unseren Gedanken.
Um aus dem ewigen Gedankengewusel auszusteigen, hilft auch eine kurze Visualisierung: Du setzt oder legst dich entspannt hin, schließt die Augen und stellst dir gedanklich einen Ort der Ruhe vor. Das kann zum Beispiel ein bestimmter Urlaubsort sein (Strand, Berge, Dünen, etc.), oder ein Sehnsuchtsort deiner Fantasie. Stell dir vor, du würdest an diesem Ort verweilen und ihn mit allen Sinnen genießen. Atme dabei gleichmäßig ein und aus und genieße für 5-10 Minuten diesen Ruheort, der dich entspannt und gleichzeitig energetisch kräftigt. Das Bild dieses Ortes kannst du vor deinem inneren Auge bewahren und immer wieder abrufen.
Je regelmäßiger du diese Visualisierung praktizierst und diesen besonderen Ort gedanklich besuchst, desto selbstverständlicher wird er zum Sinnbild deiner inneren Ruhe und damit zu einem heilsamen Zufluchtsort der Gelassenheit.
Ich wünsche dir einen gelassenen Start in das Neue Jahr.
- Mindestens einmal täglich verbringe ich eine Minute in Stille und klinke mich damit aus dem aktiven Erleben aus, um mich und meine innere Ruhequelle zu spüren.
- Ich werde einmal einen Tag lang bewusst darauf achten, welche Entscheidungen ich täglich treffen muss. Viele sind vielleicht komplett überflüssig, weil ich mich mal wieder für alles verantwortlich fühle, obwohl ich es gar nicht bin (Achtung: Konditionierungen!)
- Ebenso bewusst werde ich auf den Lärmpegel um mich herum achten. Wo und wie kann ich ihn reduzieren?
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