Der Februar ist ein karger Monat. Alles Schöne der Weihnachtszeit ist längst vorbei und noch ist nicht wirklich etwas in Sicht, worauf man sich freut. Der Frühling döst im Winterschlaf und der Blick in die Natur birgt selbst für Frohnaturen depressive Fallgruben. Mit ein paar Tricks lassen sich düstere Gefühle jedoch auflösen, so dass sie uns nicht länger die Laune verderben.
Mithilfe achtsamer Bewusstwerdung können wir uns von negativen Stimmungen lösen und gleichzeitig unsere Gelassenheit stärken, um nicht länger der Spielball negativer Gefühle zu sein.
Gelassenheit kann man lernen
Diese Zeit des Jahres, während der in der Natur noch alles karg und trostlos erscheint, ist nicht unbedingt stimmungsaufhellend. Mir fehlen die Farben und der milde süßliche Duft nach Frühling. Aber Geduld, das wird. Doch passt man während dieser Monate nicht auf, schleichen sich schnell ein wenig Schwermut und Lustlosigkeit ein. Dann fühlt man sich plötzlich niedergeschlagen, obwohl es keinen wirklichen Grund dafür gibt. Doch hier habe ich ein paar Tipps, mit denen wir diese Art schleichender Miesmacher-Gefühle rechtzeitig entlarven und abwehren können , um wieder zu mehr Gelassenheit und Seelenfrieden zu finden.
1. Mache dir geistige Notizen zu deinen Gefühlen
Spürst du, dass dich eine schlechte Stimmung zu fassen hat, dann halte kurz inne, atme ein paar Züge bewusst ein und aus und beobachte die Gedanken, die kommen und gehen. Sämtliche destruktive Gedanken benennst du mit einer geistigen Notiz, zum Beispiel: Trübsal, Ärger, Trauer, Müdigkeit, Hoffnungslosigkeit. Derart etikettiert kannst du sie besser loslassen. Allein dieses bewusste Innehalten und Zurückkehren über den Atem in das Gewahrsein, lässt dich mehr Gelassenheit fühlen. Du spürst eine Art Sicherheit in deinem Sein. Und durch die Etikettierung deiner Gefühle gewinnst du Distanz zu ihnen. Kommen bei dieser Übung auch positive Gedanken auf, so fängst du diese bewusst ein, indem du sie in deine Atmung integriert und ihnen achtsam nachspürst.
Sämtliche Gefühle verstärken sich, wenn du versuchst, gegen sie anzukämpfen. Wenn du dich beispielsweise in dem Moment, in dem du dich schlecht fühlst, fragst, ob du dieses Gefühl akzeptieren kannst, verliert es schon an Wirkung. Durch die Frage nach der Akzeptanz des Gefühls, nimmst du wie von allein eine distanzierte Haltung ein und gewinnst an Gelassenheit.
Indem du belastende Gefühle mit den damit verbundenen Gedanken benennst, gehst du auf Abstand zu ihnen und gewinnst an Gelassenheit.
2. Setze deine Atmung in den Fokus
Du kannst auch allein durch deinen Atem zu mehr Gelassenheit finden. Vielleicht ist dir der Vorschlag mit der geistigen Notiz zu deinen jeweiligen Gedanken zu kompliziert. Dann konzentriere dich allein auf das bewusste Atmen. Spüre dabei achtsam in deinen Körper, wie der Atem durch deinen Körper fließt. Versuche für circa 2 Minuten mit dem Fokus komplett bei deinem Atem zu bleiben. Anschließend spüre, wie sich dein Körpergefühl verändert hat. Du bist dein Atem. Atmen ist Lebenskraft. Du bist nicht deine Gedanken und ebenso wenig bist du das dadurch ausgelöste Gefühl. Du hast lediglich ein Gefühl. Vielleicht spürst du jetzt auch deutlich körperliche Entspannung. Da dein Atem die Brücke zwischen Körper und Geist ist, wirst du auf jeden Fall Entspannung und Gelassenheit in deinen Gedanken finden.
Je entspannter dein Körper ist, desto mehr Gelassenheit kehrt auch in dein Denken ein.
3. Schüttele deine Gefühle ab
Worauf wir uns fokussieren, gewinnt an Bedeutung. Und mentaler Widerstand wirkt sich leider auch körperlich aus. Du verspannst beziehungsweise deine Haltung wird zunehmend gebeugt. Dagegen hilft bewusste Körperarbeit. Wobei Arbeit das falsche Wort ist, denn der nächste Tipp ist alles andere als Arbeit. Er ist Spaß pur: Du stellst dich aufrecht hin und schüttelst nun deinen gesamten Körper aus: die Arme, die Hände, die Beine, die Füße und den Kopf. Abschließend bleibst du einen Moment still stehen und spürst nach. Das Schütteln befreit deine Energien und lässt sie wieder frei fließen. Automatisch kommst du dabei aus dem Kopf (den Gedanken) heraus und wirst dich am Ende der Übung mental viel gelassener fühlen.
Lockernde Körperübungen befreien von belastenden Gedanken und stärken dadurch deine innere Gelassenheit.
4. Gefühle wollen dir etwas sagen
Statt zu schlechten Gefühlen sofort in den Widerstand zu gehen und dich wohlmöglich selbst dafür zu kritisieren, dass du fühlst, wie du gerade fühlst, betrachte dein Gefühl mit Wohlwollen. Versuche zu visualisieren, wie du dieses Gefühl – sei es Niedergeschlagenheit, Angst, Traurigkeit usw. – in den Arm nimmst und es liebevoll wiegst. Du fühlst mit dir selbst mit. Mitfühlend nimmst du an, was gerade ist. Gefühle sind Signale unserer Seele. Bei dieser Visualisierung gewinnst du an Gelassenheit und kannst nun in Ruhe schauen, was du dir selbst Gutes tun könntest. Vielleicht gönnst du dir eine Tasse heiße Schokolade, ein Nickerchen, zehn Minuten frische Luft oder ein wenig Tagträumerei. Fühle in Gelassenheit, welcher Impuls aufkommt, wenn es darum geht, was dir in dieser Situation helfen würde.
Interessant finde ich übrigens, dass angeblich bereits Kinder im Alter von 3 Jahren ihre Gefühle verbergen oder Vortäuschen können. Und daher ist es umso wichtiger, dass wir unsere Gefühle ehrlich annehmen, urteilsfrei und offen. Nur so finden wir zu einem tiefgreifenden Verständnis für uns selbst und zu der nötigen Gelassenheit, um mit allen emotionalen Herausforderungen umzugehen.
Wer seine Gefühle mitfühlend annimmt und sie urteilsfrei und liebevoll betrachtet, findet zu einer inneren Gelassenheit und erkennt, was er im jeweiligen Moment braucht.
5. Ein Mantra als Rettungsinsel
Um in herausfordernden Situationen zur Gelassenheit zurückzukehren, kann auch ein Mantra helfen. Das können kurze Sätze bzw. Affirmationen sein, wie zum Beispiel:
Alles ist gut, wie es ist.
Ich bin sicher und voll Vertrauen.
In mir fließt Kraft, Liebe und Zuversicht.
So einen Satz kannst du dir in Situationen, in denen deine Gefühle dich runterziehen, wie ein Mantra im Geiste wieder und wieder aufsagen. Dieser Satz ist eine Art Rettungsinsel, die dich sicher durch die emotionalen Wogen trägt.
Affirmationen und Mantras helfen uns dabei, in schwierigen Situationen zurück zu unserer Gelassenheit zu finden.
- „So wie es ist, ist es gut.“ Ich weiß, dieser Satz ist so abgedroschen und trotzdem nehme ich ihn als meine Rettungsinsel und rezitiere ihn wie ein Mantra.
- Negative Gefühle nehme ich widerstandslos an und schaue, warum sie überhaupt aufgekommen sind und was mir jetzt guttun würde.
- Ich möchte wieder mehr mit meiner Atmung arbeiten und werde daher täglich immer wieder einmal eine Minute zwischendurch achtsam atmen.
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