Täglich haben wir zig Dinge auf unserer To-do-Liste stehen. Bereits morgens unter der Dusche planen wir gedanklich den Tag, um all diese Dinge unter einen Hut zu kriegen. Nur warum steht das Wichtigste eigentlich nie auf unserer Liste? Selbstliebe – dieser Punkt unserer Agenda würde uns die Gelassenheit schenken, die nötig ist, um trotz der gefüllten To-do-Liste den Tag stressfrei zu genießen.
Du mit dir – diese lebenslange Beziehung sollte von Liebe getragen werden.
Über den Körper zu Kraft und Gelassenheit finden
Dein Körper ist ein Tempel Gottes – Dieser Satz fällt mir gerade ein, denn ich denke an eine Freundin von mir, die mir vor ein paar Tagen erzählte, wie sie sich selbst Liebe schenkte, als es ihr nicht so gut ging. Sie nahm sich selbst in den Arm, wie ein Kind, das man tröstet, und schenkte sich Geborgenheit und Mitgefühl. Allein dadurch, dass sie sich selbst in den Armen hielt und sich über diese körperliche Geste ihrer Seele zuwendete, erntete sie Kraft, Zuversicht und den Trost, den sie gerade dringend brauchte.
Danach ging es ihr besser, sie fand zu einer tiefen inneren Gelassenheit und blickte wieder zuversichtlicher nach vorne. In unserem Körper steckt tatsächlich eine unglaubliche Kraft, eine Ressource an Heilung und Liebe. Insofern ist der Körper wohl wirklich ein göttlicher Tempel. Ich finde den einleitenden Satz daher sehr schön. Und ich muss daran denken, welche Ruhe und Gelassenheit sich in mir ausbreitet, wenn ich beispielsweise ein Gotteshaus betrete und mich dort ein paar Minuten hinsetze, um zu verweilen. Vielleicht sollten wir öfter unseren Körper „aufsuchen“, um in der Verbindung mit ihm ebenso ein wenig zu verweilen und der Liebe in uns nachspüren.
Die mitfühlende und liebevolle Zuwendung zu deinem Körper nährt deine Selbstliebe und schenkt dir Kraft, Gelassenheit und Heilung.
Durch die Praxis der Selbstliebe das Gute entdecken
Behandelst du dich selbst liebevoll, strahlt du das aus und entsprechend wohlwollend und freundlich begegnest du den anderen. Du bist dir selbst am nächsten. Du bist die Person, die du niemals loswirst. Daher ist es essenziell, dass du gut mit dir auskommst eine Beziehung mit dir führst, die von Liebe getragen wird. Fehlt es jedoch an Selbstliebe, reagieren wir oft gereizt, genervt und missmutig. Die eigene Unzufriedenheit und im schlimmsten Fall sogar das Ablehnen der Person, die man ja nun einmal ist, sorgt dafür, dass wir so vieles negativ sehen und uns gestresst fühlen.
Wer sich selbst liebt, fühlt sich in sich selbst geborgen und strahlt Gelassenheit und Zuversicht aus. Betrachte dich einmal als deine engste Freundin oder deinen engsten Freund. Behandle dich entsprechend aufmerksam, fürsorglich und liebevoll. Du wirst sehen, wie viel gelassener du die Hürden des Alltags nimmst und wie viel freudvoller dein Blick auf alles wird. Sich selbst Liebe zu schenken, beginnt zum Beispiel damit, dass du dir Zeit für dich einräumst (zum Beispiel um dich mit Gebäck und einer Tasse Tee zu verwöhnen, mit einem Bad, einem Spaziergang etc.) und dass du achtsam spürst, wie du und dein Körper sich fühlen, dass du deine Befindlichkeiten ernst nimmst und dass du dich um dich kümmerst, wenn es dir nicht gut geht. Erlaube dir selbst, dir Aufmerksamkeit zu schenken.
Du mit dir – diese Beziehung begleitet dich ein Leben lang, daher bette sie in Liebe, Mitgefühl und Freude.
Mutig zur Selbstliebe finden
Manchmal denke ich, es ist die Angst, von der Welt so gesehen zu werden, wie man wirklich ist, die es uns so schwer macht, uns zu lieben, wie wir sind. Scham und Schuldgefühle zum Beispiel wirken unterschwellig oder manchmal auch sehr präsent. Da wir zum Beispiel gerade keine einfache Phase mit den Kindern haben, die trotz aller guten Ratschläge partout Wege gehen möchten, von denen wir nur abraten können, lastet auf mir auch die Schuldfrage (Wo habe ich als Mutter versagt?) und auch Scham (Was denken andere von unseren Kindern und von uns als Eltern?).
Das ist nicht immer leicht auszuhalten. Und, ja, es erfordert Mut, mich so zu zeigen, wie ich bin. Das bedeutet nämlich auch, sich mit sich selbst auszusöhnen. Sich selbst zu verzeihen und sich Selbstliebe zu schenken, weil man die Person ist, die man ist. Nicht den Blick voller Hader und Selbstzweifel auf sich selbst ruhen zu lassen, sondern sich liebevoll betrachten und das Gute, Schöne und Wertvolle anzusehen und zu schätzen, das nämlich auch in jedem Menschen vorhanden ist. Nur leider neigen wir dazu, immer nur das Negative herauszufiltern und mit uns derart hart ins Gericht zu gehen, wie wir es im Leben nicht mit einer Freundin oder einem Freund machen würden.
In dem Moment jedoch, wo wir uns selbst Mitgefühl schenken, nähren wir unsere Selbstliebe und sehen die Dinge gelassener. Dazu gehört ein wenig Mut: mutig Gefühle von Scham und Schuld betrachten, sie liebevoll umarmen (Denn auch sie tragen ja Liebe in sich.) und sie dadurch auflösen.
„Die Liebe ist das, womit wir geboren sind. Die Angst ist das, was wir hier gelernt haben.“
Marianne Williamson, aus: „Rückkehr zur Liebe“
Das Licht unserer wahren Natur entdecken
Wir versuchen uns ständig, irgendwie zu verstecken, unsere Unsicherheiten, unsere Ängste und unsere Unzulänglichkeiten. Und auch unsere Angst davor, uns mit unseren Gefühlen von Neid, Zorn und Schmerz zu zeigen. Doch wie sähe es aus, würde unser Körper tatsächlich der Tempel Gottes sein? Dann haben wir nämlich etwas Göttliches in uns, eine bedingungslose Liebe tief in unserem Herzen, die uns trägt und schützt. Eine Kraft, die dafür sorgt, dass wir immer weiter atmen, egal, was im Leben auch passiert.
„In der Stille spürst du den Atem Gottes.“
In der Stille begegnen wir uns selbst. Wir erkennen die Lichtquelle in unserem Herzen, wir verbinden uns mit der Kraft der Liebe. Vielleicht sollten wir jeden neuen Morgen in die Stille hineinspüren und „Ich liebe mich“ wie ein Mantra in Gedanken rezitieren. Dieses Mantra wird uns durch den Tag begleiten, schenkt uns die nötige Gelassenheit für die Herausforderungen des Tages und wird irgendwann zu einer lieben Gewohnheit werden. Jeden Morgen Selbstliebe denken, bevor wir uns in die Fluten des Alltags stürzen. Nur ein Gedanke, der uns wie ein Rettungsring während des Tages über Wasser hält. Bis wir irgendwann schwimmen können und uns gelassen auf dem Auf und Ab der Wellen wiegen, denn wir wissen, dass das Wasser uns trägt.
- Ich stecke mir einen Zettel ins Portemonnaie: „Ich liebe mich.“. Eine tägliche Erinnerung, mehr Selbstliebe zu spüren und zu praktizieren.
- Ich nehme Schuld- und Schamgefühle mitfühlend an, indem ich mir mit einer Umarmung Selbstliebe schenke.
- Ich gönne mir täglich ein wenig Zeit, um mich selbst zu verwöhnen.
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